Gerold Büttiker, Noch-Verwaltungsrat und Minderheitsaktionär des Stahlkonzerns Schmolz+Bickenbach (S+B), hat bei der Eidg. Finanzmarktaufsicht (Finma) eine Beschwerde gegen den Entscheid der Übernahmekommission zum Renova-Angebot an die S+B-Minderheitsaktionäre eingereicht.

Ende Juli hatte die Übernahmekommission das Angebot von Viktor Vekselbergs Beteiligungsgesellschaft Renova für Schmolz+Bickenbach abgesehen von einigen Auflagen für konform mit den gesetzlichen Bestimmungen erklärt.

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Die Gebuka AG, deren Verwaltungsrat Büttiker ist, hat die Verfügung der Übernahmekommission inzwischen angefochten und der Übernahmeausschuss der Finma prüft die Beschwerde. Inhaltlich wollte die Finma keine Angaben machen.

Abklärungen delegiert

In seiner Beschwerde werfe Büttiker laut Medienbericht der Übernahmekommission gravierende Verfahrensmängel vor. Die Kommission hatte zu prüfen, ob Vekselbergs Bewertung des Stahlkonzerns, die zum gebotenen Preis von 2.85 Franken pro Aktie führte, angemessen sei.

Büttiker kritisierte insbesondere, dass die Kommission sämtliche Abklärungen an die Beratungsfirma Deloitte als Prüfstelle delegiert habe. Das Ausmass der Delegation ist laut Büttiker problematisch, da eine Prüfstelle in einem Auftragsverhältnis zum Anbieter stehe.

Deloitte sei Vekelsbergs Lager «zu nahe», um die gelieferten Informationen «kritisch zu hinterfragen». Mit seiner Beschwerde strebt Büttiker einen markant höheren Übernahmepreis für alle Aktionäre an.

Ablehnung als Formsache

Vor einer Woche lehnte der Verwaltungsrat von S+B das Übernahmeangebot von Renova ab. Diese Stellungnahme war allerdings nur Formsache, da Renova zusammen mit den Gründerfamilien bereits ausreichend viele Aktien besitzt, um den Stahlkonzern massgeblich zu kontrollieren.

Gerold Büttiker, der sechs Prozent der S+B-Aktien hält, hat denn auch Anfang August zusammen mit fast allen Verwaltungsräten auf die ausserordentliche Generalversammlung am 13. September hin den Rücktritt aus dem Aufsichtsgremium erklärt.

(vst/aho/sda)