In gut 14 Monaten will die FIFA im Zürcher Enge-Quartier ihr eigenes Museum eröffnen. Seit Mai 2014 ist der Umbau im Gange, nach der Fertigstellung setzt der Fussball-Weltverband im Bankgebäude aus den 1970er-Jahren auf Emotionen, Interaktion und Multimedia.
Eigentlich hätte das nächste Grossprojekt der FIFA neben dem Hauptsitz auf dem Zürichberg umgesetzt werden sollen. Wegen diverser Auflagen und verkehrstechnischer Probleme im Zusammenhang mit dem benachbarten Zoo wurde der Umzug des Museums mitten in die Stadt vorgezogen.
Im Engi-Märt, der seit mehreren Jahren leerstand, hat die FIFA einen geeigneten Platz gefunden, seine «Hall of Fame» zu realisieren. Im Innern des Gebäudes wird eifrig gebaut. Am Dienstag wurden nun Einzelheiten zur Innenausstattung des «FIFA World Football Museum» bekannt gegeben.
Ein bunter Mix
Auf 3500 Quadratmetern Ausstellungsfläche und drei Stockwerken erwartet die Kundschaft ein bunter Mix. «Im Erdgeschoss werden die Besucher willkommen geheissen, im Untergeschoss werden sie Zeugen der Geschichte, im ersten Stock gibt es Überraschungen», sagte Martin Schlatter, der Managing Director des Museums.
Konkret heisst das, dass die gestaltende Berliner Firma (TRIAD) unter anderem eine Timeline mit der Historie des Weltverbandes, WM-Galerien, ein Kino mit 180-Grad-Leinwand, interaktive Karten, Fan-Geräuschkulissen oder einen überdimensional grossen Fussball-Flipperkasten als Teil der Spiel-Abteilung integrieren wird.
WM-Pokal als «Mona Lisa»
Als «Mona Lisa des Museums» bezeichnete Schlatter das Original des WM-Pokals, der im Untergeschoss ausgestellt sein wird. In Sachen Besucherzahlen (250'000 bis 300'000 pro Jahr) orientiert sich die FIFA an anderen Institutionen von ähnlicher Grössenordnung.
Das Gebäude wird in Zukunft neben dem Museum, einer Sportbar, einer Cafeteria und einem Shop (alles im Museum) auch Büroräumlichkeiten für 140 bis 150 Mitarbeiter der FIFA sowie 34 Wohnungen enthalten.
Mit der Besitzerin des Hauses, dem Versicherungskonzern Swiss Life, schloss die FIFA einen Generalmietvertrag über 50 Jahre ab. Die Bau- und Einrichtungskosten wurden vor zwei Jahren auf rund 100 Millionen Franken geschätzt.
Das ursprünglich geplante Projekt auf dem Zürichberg war mit 180 Millionen Franken veranschlagt. Die FIFA wollte diese Zahlen am Dienstag nicht kommentieren.
(sda/ccr)