Bei der Credit Suisse Group AG müssen Neukunden in Asien für die Eröffnung von Konten bis zu acht Monate Geduld aufbringen, wie die «Financial Times» berichtet. Grund dafür sind intensivere Kontrollen, mit denen die Schweizer Grossbank auf die jüngsten Skandale reagiert.
Aufgrund strengerer Standards für den Beleg der Vermögensherkunft sei die Warteliste beim Institut per Februar auf über 600 Personen angewachsen gewesen, zitiert die «FT» informierte Kreise. Im Mai habe die Credit Suisse die Checks für Kunden gelockert, die als risikoarm eingestuft wurden. Damit sei die Warteliste auf rund 500 Personen geschrumpft.
Folge der Skandale um Archegos und Greensill
Sogenannte normale wohlhabende Kunden warten den Angaben zufolge noch immer zwischen sechs und acht Monaten auf eine Zusage. Wer zwischen 10 und 15 Millionen Dollar einzahlen und Hunderte von Millionen an Vermögenswerten hat, ist laut «FT» schon nach drei bis vier Monaten dran. Dies habe einige Interessenten dazu veranlasst, sich an Konkurrenten wie JPMorgan Chase & Co. zu wenden.
Die Credit Suisse versucht, ihren durch die Implosion von Archegos, den Zusammenbruch des Partners Greensill Capital und Gewinnwarnungen angeschlagenen Ruf aufzupolieren. Gegenüber der «FT» erklärte die Bank, es wichtig sei, alle regulatorischen Anforderungen bei der Aufnahme neuer Konten zu erfüllen. Das Institut sei dabei, die Erfordernisse in Bezug auf IT und Personal zu überprüfen.
(bloomberg/gku)