Das Geschäft mit Start-ups ist nur etwas für starke Nerven, wie die Lausanner Firma Poken zeigt. Sie hat seit 2009 sechs Kapitalerhöhungen hinter sich, die siebte folgt dieser Tage. Ein finanzieller Take-off aber lässt weiter auf sich warten. Die IT-Firma entwickelt den NFC-Chip (Near Field Communication). Damit können Daten mobil ausgetauscht werden.
Patrick Liotard-Vogt war Mann der ersten Stunde: Grossaktionär, VR-Präsident. Mittlerweile ist er aus dem VR zurückgetreten und hält nur noch 7,4 Prozent an der Firma. Andere haben das Zepter übernommen: Swisscom Ventures, Swiss Venture Club (SVC), Redalpine. Sie wollen das B2B-Geschäft forcieren. Ein Vertrag mit Nokia ist ein erster Erfolg: In zwei Nokia-Smartphones werden Poken-Chips eingebaut. Der Megadeal bringt zwar wenig Profit, steigert aber den Firmenwert. Johannes Suter, CEO der SVC-AG für KMU Risikokapital: «Wir glauben stark daran, dass die Poken-Applikationen in der Verbindung zwischen Online-Communities und realen Prozessen eine gewichtige Rolle spielen können.»
Ganz ohne Liotard-Vogt scheint es nicht zu funktionieren. Dieser sagt: «Wenn der CEO nicht weiterweiss, ruft er oft mich an.»