Jahrzehntelang hat sich der jüngste Sohn des Denner-Gründers Karl Schweri in Geduld üben müssen. Jetzt endlich kann der 54-jährige Nicolas Schweri tun und lassen, was er will. Das nötige Kleingeld, gegen 200 Millionen Franken, verschaffte er sich mit einem cleveren Schachzug.

Minutiös hat er seinen Austritt aus dem Familienverbund hinter den Kulissen vorbereitet. Als Verwaltungsrat der Rast Holding machte er sich für einen Verkauf der Handelskette Waro stark, womit das Kapital schon einmal bereitgestellt war. Mit dem Versprechen, ihm die Kontrolle über die Discountkette zu verschaffen, zog er alsdann seinen Neffen und Göttibuben Philippe Gaydoul ins Vertrauen.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Nico sorgte dafür, dass Gaydoul vom überliquiden Familienkonzern ein Darlehen erhielt, und übertrug ihm – ohne die andern Schweri-Kinder, René und Eliane, einzuweihen – seinen Aktienanteil an Rast. Gestützt auf eine Stimmenmehrheit, kann Gaydoul bei Denner seither schalten und walten, wie es ihm beliebt. Der Rest der Familie sieht sich vor vollendete Tatsachen gestellt und macht indigniert die Faust im Sack.

Nun schmiedet Nico Pläne, was er mit dem vielen Geld anfangen könnte. Sein erster Wunsch: ein standesgemässeres Domizil. Dazu erwarb er in Meilen ein 3500 Quadratmeter grosses Grundstück am See. Darauf soll eine Villa im Wert von sechs bis acht Millionen Franken entstehen. Doch bevor mit dem Bau im März 2004 begonnen werden kann, muss die Autogarage abgebrochen und der kontaminierte Boden saniert werden. Die Kosten von etwa 150 000 Franken können den frischgebackenen Multimillionär nicht erschüttern.