Vielleicht tritt Dirk Kirsten am 22. August nochmals auf. Womöglich beantwortet aber Oliver Walker die Fragen der Analysten an der Präsentation der Halbjahreszahlen. Der Ex-Sonova-Finanzchef folgt Anfang August auf Kirsten, der im Juli gekündigt hat. Dentalimplantatehersteller Nobel Biocare kommt nicht zur Ruhe: In Südeuropa schlägt die Konjunktur auf die Verkäufe, der Aktienkurs rast südwärts, stetige Führungswechsel erschweren den Turnaround.
In vier Jahren hat Kirsten mit Rolf Soiron, Heino von Prondzynski und Rolf Watterdrei VR-Präsidenten und zwei CEO (Domenico Scala, Richard Laube) miterlebt. Ausserdem machte sich jüngst Forschungschef Hans Schmotzer selbständig, Europa-Chef Alexander Ochsner wechselte zu Straumann, und Operations-Chef Ernst Zaengerleliess sich frühpensionieren.
Auch in den unteren Chargen herrscht ein Kommen und Gehen. In den letzten beiden Jahren haben die Chefs von Produktion, Qualität und IT Nobel ebenso verlassen wie die Länderchefs in Japan und Australien. Die Strategie Richard Laubes, seit Frühling 2011 Konzernchef, sei nicht nachvollziehbar, sagen Involvierte. Eine Turnaround-Strategie fehle. Sprecher Nicolas Weidmann: «Die Fluktuation liegt im Branchenschnitt. Einige der angesprochenen Abgänge sind zudem natürliche Pensionierungen. Wir ziehen gleichzeitig sehr qualifizierte Fachkräfte an.» Tatsächlich aber akzentuiert sich die Fluktuation unter CEO Laube. Unter den drei grössten Playern besitzen Management und Verwaltungsrat von Nobel Biocare mit Abstand am wenigsten Sitzleder.
Schon länger im VR sitzt Rolf Watter, der im Frühjahr als Präsident nachrutschte. Zwar wird ihm Engagement attestiert. Ein richtiger Sparringpartner des CEO sei der Jurist aber nicht, heisst es.