Der 1,3 Billionen Dollar schwere Staatliche Pensionsfonds Norwegens hat letztes Jahr 15 Unternehmen auf die schwarze Liste gesetzt, darunter Glencore in Baar (ZG). Dies als Teil einer Strategie des weltweit grössten staatlichen Investors, um unethisches Verhalten bei Unternehmen zu bekämpfen.
Andere Firmen, die 2020 auf die Ausschlussliste des in Oslo ansässigen Fonds gesetzt wurden, waren die RWE, Canadian Natural Resources Limited und Anglo American, teilte der Fonds in einem Bericht am Donnerstag mit.
Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden
«Wir trennen uns von Unternehmen, bei denen wir aus ethischen oder Nachhaltigkeitsgründen nicht mehr Aktionär sein wollen», schrieb der Fonds. «Indem wir nicht in diese Unternehmen investieren, reduzieren wir unsere Exposition gegenüber inakzeptablen Risiken.»
Die 15 Aktien wurden aufgrund von ethischen Erwägungen ausgewählt, die von Menschenrechtsverletzungen bis hin zu schweren Umweltschäden reichten, so der Fonds. Weitere 32 Firmen wurden aufgrund der Einschätzung grundlegender Umwelt-, Sozial- und Governance-Risiken aus dem Portfolio genommen, hiess es weiter, ohne die Namen der Unternehmen zu nennen.
Fonds-Chef erwartet Ende des Booms
Der in Oslo ansässige Fonds erwirtschaftete im Jahr 2020 123 Milliarden Dollar an Renditen und erzielte damit seine zweitbeste Performance aller Zeiten. Der Erfolg ist zum grossen Teil auf Tech-Aktien zurückzuführen. Aber Nicolai Tangen, der den Fonds seit September leitet, erwartet nicht, dass der Anstieg der Aktienmärkte anhalten wird.
Einige der grössten Verluste des Fonds im vergangenen Jahr waren mit seinen Beständen an Ölaktien verbunden, und Tangen hat deutlich gemacht, dass er sich mehr auf Nachhaltigkeit konzentrieren will.
Frühere Ausschlüsse von Drax, AECOM und Texwinca wurden zurückgenommen, während vier Unternehmen, darunter BHP, auf eine Beobachtungsliste gesetzt wurden.
Viele Öl- und Gasaktien abgestossen
Der Fonds, der das Geld aus der norwegischen Öl- und Gasförderung investiert, hält etwa 1,5 Prozent aller börsennotierten Unternehmen weltweit. Im vergangenen Jahr verkaufte er sein gesamtes Portfolio an Aktien, die sich auf die Ölexploration und -produktion konzentrieren, und machte damit einen grossen Schritt weg von fossilen Brennstoffen.
Der Fonds investierte im vergangenen Jahr in 225 Unternehmen aus dem Öl- und Gassektor, im Jahr 2019 waren es noch 311 gewesen. Deren Wert belief sich auf 237 Milliarden Kronen (28 Milliarden Dollar), ein Rückgang gegenüber 358 Milliarden im Jahr zuvor. Royal Dutch Shell und BP gehörten zu den am schlechtesten abschneidenden Investitionen, hiess es.
Die Emissionen von Unternehmen im Aktienportfolio des Fonds fielen im Vergleich zu 2019 um 14 Prozent, hauptsächlich aufgrund der Entfernung von Öl- und Gasfirmen aus der Benchmark des Fonds, hiess es.
(bloomberg/gku)