Die zur Raiffeisen-Gruppe gehörende Notenstein Privatbank übernimmt die älteste Basler Privatbank La Roche. Zum Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Das neue Institut heisst Notenstein La Roche Privatbank, wie die Banken am Freitag mitteilten. Die Geschäftsaktivitäten und die Mitarbeiter von La Roche sollen innerhalb der nächsten sechs Monate zu Notenstein transferiert werden. Ausgeschlossen sind alle Kunden mit einem direkten oder indirekten Bezug zu den USA.
Konsolidierungsprozess aktiv mitgestalten
Der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Bank La Roche, Christoph Gloor, wird Einsitz nehmen in der Geschäftsleitung der neuen Bank. Mit dem Zusammenschluss möchten beide Seiten den Konsolidierungsprozess auf dem Finanzplatz Schweiz aktiv mitgestalten, hiess es im Communiqué.
Die Banken betonen die Chancen, die sich ergeben würden: Notenstein gelinge eine wichtige Stärkung ihres Kerngeschäfts, der Vermögensverwaltung für Privatkunden in der Schweiz, und ein deutlicher Ausbau der Positionierung im Markt.
Die Raiffeisen-Gruppe als Muttergesellschaft unterstreiche dadurch ihre Diversifikationsstrategie und stärke Notenstein als Kompetenzzentrum in der Anlageberatung für Privatkunden, erklärte Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz, der kürzlich seinen Rücktritt per März 2016 angekündigt hat. Die Kunden der La Roche profitierten von umfassenden Dienstleistungen.
228 Jahre im Familienbesitz
Die Bank La Roche & Co wurde 1787 gegründet. Seither ist sie in Familienbesitz und damit die älteste und traditionsreichste Basler Privatbank. Sie verwaltet 6,5 Mrd. Franken und beschäftigt 100 Mitarbeiter an Standorten in Basel, Bern und Olten.
Die St. Galler Privatbank Notenstein verwaltet mit 700 Beschäftigten Vermögen von 21 Mrd. Franken. Sie ist an 12 Standorten vertreten. Notenstein war 2012 entstanden, als Raiffeisen das Nicht-US-Geschäft der Traditionsbank Wegelin übernommen hatte und dieses seither als Tochtergesellschaft weiterführt.
(sda/ccr)