Der Pharmakonzern Novartis baut seine Pharmasparte um. Sie wird zum 1. Juli 2016 in die beiden neu geschaffenen Geschäftseinheiten Novartis Pharmaceuticals und Novartis Oncology aufgeteilt. Diese sind beide Novartis-CEO Joseph Jimenez unterstellt und bilden zusammen wiederum die neue Division Innovative Medicines. Der heutige Chef der Pharmasparte, David Epstein, verlässt aufgrund dieser Veränderungen das Unternehmen.
Novartis verspricht sich von diesem Schritt eine Stärkung der Wachstums- und Innovationsstrategie und dank einem stärkeren Fokus in den beiden neuen Geschäftseinheiten deren verbesserte Umsetzung. Die Basler hatten im vergangenen Jahr die Krebssparte der britischen GSK übernommen und im Gegenzug die Impfsparte abgegeben. Für Novartis hat die Onkologie folglich an Bedeutung gewonnen. Davon zeuge die neue Struktur, schreibt das Unternehmen.
Pharmachef geht
Novartis wird somit auch in Zukunft drei Divisionen haben: Innovative Medicines (ehemals Novartis Pharmaceuticals) mit den beiden genannten Geschäftseinheiten, die Generika- und Biosimilar-Division Sandoz sowie die Augensparte Alcon.
Der Pharmasparte stand bisher David Epstein vor. Er verlässt im Zuge der Umstrukturierung das Unternehmen. Epstein habe beschlossen, Novartis zu verlassen und neue Herausforderungen in den USA anzunehmen, heisst es in der Mitteilung.
Neue Chefs
Statt ihm wird ein Externer neuer Chef der Pharmasparte: Er heisst Paul Hudson und ist derzeit für den britisch-schwedischen Pharmakonzern AstraZeneca tätig. Bis zum Amtsantritt von Hudson wird Rainer Boehm die Sparte interimistisch leiten, sagte ein Firmensprecher auf Anfrage von AWP.
Chef der neuen Onkologiesparte wird Bruno Strigini. Er ist bereits heute für das Krebsgeschäft bei Novartis zuständig. Strigini habe massgeblich zur erfolgreichen Integration des Onkologieportfolios von GSK beigetragen, heisst es in der Mitteilung. Hudson und Strigini werden per 1. Juli 2016 in die Geschäftsleitung von Novartis berufen. Sie unterstehen dort direkt Novartis-Chef Joseph Jimenez.
Nur geringe Kosten
Die Fokussierung der Pharmasparte verursacht «keine grossen Kosten», so der Novartis-Sprecher zu AWP weiter. Ein kleiner Teil der Mitarbeitenden werde von East Hanover in den USA, dort hat Novartis Pharmaceuticals ihren Hauptsitz in dem Land, nach Basel umziehen. «Die Mitarbeiterzahl stand bei dieser Reorganisation nie im Fokus», betonte der Sprecher.
(awp/cfr)