Der Schweizer Pharmakonzern Novartis macht für die Manipulation von Testdaten seiner millionenteuren Gentherapie Zolgensma zwei ehemalige hochrangige Mitarbeiter des Tochterunternehmens Avexis verantwortlich. Der Arzneimittelhersteller aus Basel wirft ihnen vor, dass sie die Daten entweder persönlich manipuliert oder Untergebene unter Druck gesetzt haben, dies zu tun.
Das geht aus einem Antwortschreiben von Novartis an die US-Arzneimittelbehörde FDA hervor, das von der Behörde am Dienstag veröffentlicht wurde.
Das teuerste Medikament der Welt
Die FDA wirft Novartis das Verschweigen manipulierter Testdaten vor der Zulassung von Zolgensma vor und hat eine Untersuchung eingeleitet. Die Sicherheit des Mittels sieht die Behörde nicht beeinträchtigt, sie liess es auf dem Markt.
Das mit einem Preis von gut zwei Millionen Dollar pro Einmaldosis teuerste Medikament der Welt wird zur Behandlung der meist tödlich verlaufenden Erbkrankheit Spinale Muskelatrophie (SMA) bei Kleinkindern eingesetzt.
Novartis-Chef Vas Narasimhan plaudert auf LinkedIn übers Schlafen und Meditieren. Nun ist er mit einer Affäre um Datenmanipulation gefordert. Mehr dazu hier.
Avexis für 8,7 Milliarden Dollar gekauft
Novartis zufolge verzögerte sich eine interne Untersuchung des Vorfalls «mangelnder Kooperation und kategorischer Ablehnung der Vorwürfe» durch die beiden Manager.
Zolgensma stammte aus dem Repertoire von Avexis. Novartis hatte das Chicagoer Unternehmen vergangenes Jahr für 8,7 Milliarden Dollar gekauft.
(awp/gku)