Kaum drei Wochen im Amt, hatte er seinen ersten öffentlichen Auftritt als neuer Schweiz-Chef – und was für einen: Pascal Brenneisen durfte die Rettung des Produktionsstandorts Nyon sowie eine Reduktion des Stellenabbaus in Basel verkünden. In Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften sowie den Regierungen der Kantone Waadt und Basel hatte das Novartis-Management eine Lösung erarbeitet, welche die ursprünglichen Abbaupläne stark abmilderte.

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Die erfreuliche Nachricht stellt für Brenneisen und seine Leute einen Image-Gewinn dar, wirft auf andere im Konzern aber ein eher schlechtes Licht – vor allem auf die zuständige Spartenchefin in der Konzernleitung von Novartis, die Amerikanerin Naomi Kelman. Sie war es, die laut Insidern den nun umgestossenen Entscheid ursprünglich gefällt hatte. Sie führt das weltweite Geschäft mit der Selbstmedikation (OTC) von New Jersey aus – weit weg von der Schweiz. Sie ist unter anderem auch für Nyon zuständig, das zu den wichtigsten Produktionsstandorten der OTC-Division zählt. Im vergangenen Jahr hatte das Novartis-Management, geleitet vom ebenfalls US-amerikanischen CEO Joe Jimenez, alle Produktionsstandorte weltweit analysiert. Das Ergebnis war, dass der Standort Nyon finanziell nicht überlebensfähig sei. Was offensichtlich nicht stimmt.

Dabei war Kelman bei ihrem Amtsantritt im März 2011 mit viel Vorschusslorbeeren gestartet, war sie doch die erste Frau im obersten Führungsgremium von Novartis.