Der Pharmakonzern Novartis kommt mit der Umsetzung seines gestrafften Unternehmensmodells gut voran. Nun hat das Management die Prognosen für die erwarteten Kostenminderungen angehoben. So sollen bei den Vertriebs- und Gemeinkosten bis 2024 rund 1,5 Milliarden Dollar (ca. 1,5 Milliarden Franken) eingespart werden. Bisher lautete die Vorgabe mindestens eine Milliarde einzusparen.

Die Umstrukturierung wurde Anfang April angekündigt. Kernstück ist die Zusammenlegung der bisher getrennten Sparten «Innovative Pharmaprodukte» und «Krebsmedikamente» in einen Geschäftsbereich. Im Zuge der Reorganisation werden weltweit rund 8000 der insgesamt 108'000 Stellen gestrichen. In der Schweiz fallen 1400 der 11'600 Jobs weg.

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Dank der Einsparungen will Novartis im Pharmageschäft mittelfristig Kernmargen im niedrigen 40-Prozentbereich erreichen.

Nettoumsatz 1 Prozent tiefer

Novartis hat zudem die Zahlen des zweiten Quartals präsentiert. Der Pharmakonzern hat etwas stärker mit Währungseinflüssen zu kämpfen gehabt. Vor allem die bereits zugelassenen Wachstumsträger haben einmal mehr gestützt. Den Ausblick für das laufende Jahr bestätigt das Management.

Der Nettoumsatz nahm im zweiten Quartal um 1 Prozent ab auf 12,8 Milliarden US-Dollar. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) ergab sich ein Anstieg um 5 Prozent, teilte Novartis am Dienstag mit.

Wie üblich steuerte die Pharmasparte Innovative Medicines mit 10,5 Milliarden US-Dollar (-1%) den Löwenanteil zum Gruppenumsatz bei. Bei der Generika-Sparte Sandoz stand ein Umsatz von 2,3 Milliarden zu Buche (-1%).

Betriebsgewinn: Minus von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr

Unter dem Strich blieb ein operativer Betriebsgewinn von 2,2 Milliarden US-Dollar übrig - ein Minus von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Konzerngewinn fiel mit 1,7 Milliarden US-Dollar um 41 Prozent tiefer aus als im Vorjahr. Hier machte sich der verkaufte Roche-Anteil bemerkbar, den Novartis im vergangenen Jahr an den Basler Konkurrenten veräussert hatte.

Der für Analysten wichtige bereinigte Kern-Betriebsgewinn verringerte sich im zweiten Quartal um 2 Prozent. Er verfehlte damit die Management-Prognose, lag aber im Rahmen des AWP-Konsens.

Für das Gesamtjahr bestätigt das Novartis-Management die bisherigen Zielsetzungen. So sollen auf Konzernebene zu konstanten Wechselkursen sowohl Umsatz wie auch der operative Kerngewinn im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen.

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(awp/gku)