Der britische Konkurrent GlaxoSmithKline (GSK) bezahlt 13 Milliarden Dollar in bar für Novartis' Anteil am Gemeinschaftsunternehmen für nicht rezeptpflichtige Medikamente
Novartis wolle sich auf das Kerngeschäft fokussieren, teilte der Pharmakonzern am Dienstag mit. Das Gemeinschaftsunternehmen entwickle sich gut. Jedoch sei jetzt der richtige Zeitpunkt, ein Nicht-Kerngeschäft zu einem attraktiven Preis zu veräussern, wird Novartis-Chef Vas Narasimhan zitiert. Der Deal sei im langfristigen Interesse der Aktionäre.
GSK sagte die Zahlung einer Barleistung in Höhe von 13,0 Milliarden Dollar für die Beteiligung zu. Den Verkaufserlös will Novartis unter anderem für ergänzende Zukäufe verwenden.
Der Abschluss der Transaktion wird im zweiten Quartal erwartet. Allerdings bedarf es noch der Zustimmung der GSK-Aktionäre und der entsprechenden Behörden.
Nach dem Abschluss des Geschäfts werden die vier Mitglieder im Verwaltungsrat des Gemeinschaftsunternehmens zurücktreten, die von Novartis ernannt wurden.
Folge von Grossumbau
Novartis hält 36,5 Prozent am Gemeinschaftsunternehmen. Es wurde 2015 im Zuge eines umfangreichen Umbaus bei Novartis gegründet. In einer mehrteiligen Transaktion kaufte Novartis zunächst die Krebsmittelsparte von GSK und verkaufte im Gegenzug den Impfstoffbereich mit Ausnahme des Grippegeschäfts an des britischen Rivalen.
Von dem Kauf der Onkologiesparte von GSK versprach sich Novartis insbesondere eine Margenverbesserung. Und mit der Übernahme der Impfstoffe durch die Briten schaffte sich Novartis einen Bereich vom Hals, der 2013 als einzige Konzernsparte rote Zahlen geschrieben hatte.
Schon früher Spekulationen
Erst bei der Vorlage der Jahreszahlen im Januar hatte Konzernchef Narasimhan noch erklärt, man werde am Joint-Venture festhalten, solange es für die Novartis-Aktionäre einen Mehrwert schaffe. Spekulationen über einen Verkauf der Beteiligung hatte es bereits früher gegeben.
Vor knapp einem Jahr berichtete die britische Zeitung «The Times», Novartis könnte womöglich eine entsprechende Offerte von GSK erhalten. Die Zeitung brachte dabei eine Summe von 8 Milliarden Pfund (10,3 Milliarden Franken) ins Spiel. Novartis wollte diese Spekulationen damals nicht kommentieren.
(sda/mlo)