Der Novartis-Verwaltungsrat soll vergangenes Jahr personelle Alternativen zum derzeitigen Novartis-Konzernchef Vas Narasimhan gesucht haben.

Wie die «NZZ am Sonntag» berichtet, kontaktierte der Novartis-Verwaltungsrat im Laufe von 2022 Pharmaspitzenleute auf der Suche nach einem Ersatz für den Konzernchef. Ob und in welcher Art noch Gespräche geführt werden, sei nicht bekannt.

Sein Kulturwandel unter dem Schlagwort «Unboss» habe nicht den erhofften Energieschub gebracht, sondern Orientierungslosigkeit unter den rund 102'000 Mitarbeitern. Dazu hätten die von Narasimhan gemachten Zukäufe für rund 30 Milliarden Dollar nicht die erhofften Umsatzsteigerungen bringen können.

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2022 kürzte der Verwaltungsrat das Gehalt des CEOs um ein Viertel auf 8,5 Millionen Franken.

Lage für Narasimhan hat sich offenbar entspannt

Im Moment scheint sich die Lage laut «NZZ am Sonntag» für den Novartis-Chef aber entspannt zu haben. Die laufende Reorganisation mit einem Stellenabbau von 8000 Leuten verschaffe Narasimhan Zeit.

Darüber hinaus wolle der Verwaltungsrat im laufenden Jahr prioritär die Nachfolge von Verwaltungsratspräsident Jürg Reinhardt regeln. Gemäss den Quellen bestehe derzeit «kein gesetzter Kandidat für die Nachfolge von Reinhardt, weder intern noch extern». 

Novartis-Kommunikationschef Michael Willi hält auf Anfrage fest: «Der Verwaltungsrat steht hinter der Wachstumsstrategie von Novartis und hat auch volles Vertrauen in das heutige Management, dass dieses die Strategie erfolgreich umsetzen wird.»

(gku | awp)