Der Pharmakonzern Novartis plant nach dem Börsengang der Augenheilsparte Alcon keine weiteren Abspaltungen. «Verkäufe sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorgesehen», sagte Verwaltungsratspräsident Jörg Reinhardt der Onlineausgabe von «Finanz und Wirtschaft».
Und er fügte an: «Es gibt auch keine konkreten Überlegungen, die die Abspaltung von Sandoz zum Ziel hätten.» Die Generikasparte passe «gut ins Konzept», so Reinhardt. Das Augenmerk werde aber verstärkt auf komplizierte Nachahmerprodukte gelegt, etwa Biosimilars.
Auf die Frage, ob für Sandoz auch eine Flucht nach vorne oder eine Übernahme eines indischen Konkurrenten denkbar seien, meinte Reinhardt: »Was die Entwicklung von Sandoz angeht, möchte ich nichts ausschliessen.»
Wachstum wichtiger als Marge
Für den Gesamtkonzern sagte der VR-Präsident, dass Wachstum das primäre Ziel sei. «Die Marge ist ein sekundäres Ziel.» Novartis habe in eine Reihe von neuen Technologien investiert, die über die nächsten Jahre Produkte generieren sollten.
Gleichzeitig räumte er ein, dass das Potenzial gewisser hochkomplexer Technologien begrenzt sei. «Zell- und Gentherapie werden in unserem Gesamtportfolio in zehn Jahren vielleicht 10 bis 15 Prozent ausmachen.» Der Kern der Aktivitäten werde somit nach wie vor aus Standardtherapien und Standardindikationen bestehen.
Geografisch gesehen erhofft sich der Novartis-Präsident viel von China. «Wir erwarten, unseren Umsatz in China in den nächsten fünf Jahren zu verdoppeln.» China sei mit Preisen in etwa auf europäischem Niveau ein «attraktiver Markt».
Zum 33-Prozent-Stimmenanteil am Konkurrenten Roche gab sich Reinhardt wortkarg: »Das ist für uns eine finanzielle Beteiligung mit einer strategischen Komponente.»
(awp/tdr)