Analysten hatten für OC Oerlikon im Schnitt einen weiteren Verlust von 74 Millionen Franken erwartet. Der Konzern habe sich aber erneuert und erholt, erklärte der Maschinen- und Anlagenbauer in einem Communiqué. Der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern erhöhte sich von -589 Millionen Franken im Jahr 2009 auf 51 Millionen Franken, obwohl zusätzlich Wertberichtigungen auf Anlagevermögen von 32 Millionen Franken anfielen.

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Unter dem Strich schaffte das Unternehmen es wieder, schwarze Zahlen zu schreiben. Der Reingewinn beträgt 5,0 Millionen Franken, nach einem Minus von 592 Millionen. Eine Dividende ist aber nicht vorgesehen. Der Umsatz stieg im abgelaufenen Jahr um 25 Prozent auf 3,601 Milliarden Franken. Auch wenn der Rekordwert von 5,4 Milliarden aus dem Jahr 2007 noch in weiter Ferne bleibt, nahmen die Investoren an der Börse die Nachricht positiv auf.

Der Kurs der Oerlikon-Aktie legte zu, auch wenn die Aktionäre nach wie vor keine Dividende bekommen. Am frühen Nachmittag stand die Aktie in einem etwas festeren Gesamtmarkt 8,1 Prozent im Plus und kostete somit 6,83 Franken.

In den vergangenen beiden Jahren hatte OC Oerlikon existenzbedrohende Verluste von netto 425 Millionen und 592 Millionen Franken eingefahren. Der Konzern konnte sich mit seinen Kreditgebern und dem Hauptaktionär Renova des russischen Investors Viktor Vekselberg aber auf eine Rosskur einigen.

Geschäft mit Antriebssystemen soll 2011 in Gewinnzone zurück

Die Sanierung umfasste eine Kapitalherabsetzung von 95 Prozent mit einer nachfolgenden Kapitalerhöhung um 1,124 Milliarden Franken, den Verkauf von eigenen Oerlikon Aktien an die Kreditgeber, einem Schuldenerlass von 125 Millionen Franken sowie eine neue Kreditfazilität.

Der Konzern könne nun eine solide Bilanz mit einer Eigenkapitalquote von 32 (2009: 11) Prozent vorweisen, schreibt OC Oerlikon. Die Nettoverschuldung sank von 1,646 Milliarden auf 274 Millionen Franken. Mit Restrukturierungen seien Kosteneinsparungen von über 350 Millionen Franken erzielt worden. Dennoch stieg die Zahl der Mitarbeitenden um 288 auf 16'657.

2011 wird nun ein Umsatzwachstum von bis zu zehn Prozent angestrebt, nachdem der Bestellungseingang im vergangenen Jahr um 51 Prozent auf 4,5 Milliarden Franken geklettert ist. Die Profitabilität soll sich den bisherigen Bestwerten des Konzerns annähern, wozu vorrangig die vier Segmente Textilmaschinen, Vakuumprodukte, Beschichtungen und Advanced Technologies beitragen sollen. Das Geschäft mit Antriebssystemen soll in die Gewinnzone zurückkehren und die Solar-Sparte die Gewinnschwelle erreichen.

(tno/cms/sda/awp)