Der Industriekonzern Oerlikon hat im ersten Halbjahr 2019 den Umsatz leicht gesteigert, aber eine geringere Profitabilität erzielt. Unter dem Strich resultierte aufgrund von buchhalterischen Effekten aus dem Verkauf eines Bereichs ein Fehlbetrag.

Der Umsatz stieg in der Berichtsperiode um 4,3 Prozent auf 1,32 Milliarden Franken, wie Oerlikon am Dienstag mitteilte. Der Auftragseingang ging jedoch um 5,7 Prozent auf 1,35 Milliarden zurück. Der Auftragsbestand per Ende Juni betrug 619 Millionen, verglichen mit 596 Millionen per Ende 2018 und 672 Millionen vor Jahresfrist.

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EBIT und Reinergebnis tiefer

Das Betriebsergebnis (EBITDA) lag 2,9 Prozent höher bei 214 Millionen Franken, entsprechend einer Marge von 16,2 Prozent nach 16,4 Prozent im Vorjahr. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) lag jedoch mit 115 Millionen 10 Prozent tiefer.

Das Reinergebnis wurde durch buchhalterische Effekte belastet und wies einen Verlust von 99 Millionen Franken aus (VJ +111 Mio). Als Grund verweist Oerlikon auf nicht-cash-wirksame Translations-Effekte in Höhe von 284 Millionen Franken durch den Verkauf des Segments Drives Systems.

«Surface Solutions» von schwächerer Konjunktur getroffen

Die beiden Segmente des Konzerns schnitten unterschiedlich ab. Im Geschäft mit Oberflächenlösungen «Surface Solutions» machte sich die Konjunkturabschwächung bemerkbar. Sie sei in fast allen Endmärkten zu spüren gewesen, hiess es.

Im Automobilsektor gingen die Nachfrage und das Produktionsvolumen zurück, vor allem in China. Die Entwicklung neue Anwendungen im Bereich Additive Manufacturing (auch 3D-Druck genannt) habe sich langsamer entwickelt als erwartet.

Bei Manmade Fibers habe sich Europa im zweiten Quartal erholt, wenn auch von einem niedrigen Niveau ausgehend, während sich das Wachstum in China verlangsamt habe. In Nordamerika und Indien wurden im Jahresvergleich hingegen rückläufige Umsätze verbucht.

Keine Besserung in Sicht

Der Ausblick für das laufende Jahr wird aufgrund der Unsicherheiten und der geopolitischen Instabilität gesenkt. Davon seien auch die Endmärkte von Oerlikon betroffen, wobei sich derzeit keine Besserung abzeichnen würde.

(awp/gku)