Der bisherige Mobilezone-Verwaltungsratspräsident Urs Fischer tritt an der Generalversammlung kommenden Frühling nicht mehr zur Wiederwahl an. Seinen Posten soll Olaf Swantee übernehmen, der ehemalige Chef von Sunrise.

Mit Swantee schlage man den Delegierten einen Experten der europäischen Telekommunikationsindustrie als neuen Präsidenten vor, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag. Die Wahl findet im April 2021 statt. Swantee trat Anfang Jahr als CEO von Sunrise zurück, nachdem der Übernahmedeal mit UPC geplatzt war.

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Der bisherige Verwaltungsratspräsident Urs Fischer amtete während zwölf Jahren an der Spitze des Gremiums. In dieser Zeit habe Mobilezone Umsatz und Ertragskraft «erheblich» steigern können, lobte das Unternehmen seine Leistung.

Umsatz besser als erwartet

Mobilzone gab am Freitag auch seine Halbjahresergebnisse bekannt. Der Umsatz von Mobilezone lag im ersten Semester 2020 leicht über dem Vorjahreswert und hob sich damit deutlich von den Analystenschätzungen ab. Die Coronakrise hat das Telecom-Unternehmen offenbar weniger geschadet befürchtet. Konkret: Der Umsatz stieg um 5,1 Prozent auf 597,4 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.

Der Betriebsgewinn (EBIT) sackte hingegen um knapp 62 Prozent auf 9 Millionen ab und der Reingewinn um gut 59 Prozent auf rund 7 Millionen Franken. Damit liegen die Resultate allerdings über den Schätzungen von Analysten.

Läden acht Wochen zu

Vor den Massnahmen zur Eindämmung des Virus seien die Kennzahlen von Mobilezone im tiefen zweistelligen Bereich über den Vorjahresergebnissen gelegen, hiess es im Communiqué weiter. Die Krise habe dann diese Entwicklung abrupt gebremst - die Läden mussten während acht Wochen schliessen.

Der Geschäftsverlauf des ersten Halbjahres wurde gemäss der Mitteilung in allen drei Ländern, Schweiz, Deutschland und Österreich, von den Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus belastet, das Online-Geschäft blieb von diesen Auswirkungen weitgehend unbeeinflusst.

Seit die Läden in der Schweiz ab Mitte Mai wieder geöffnet sind, habe sich vor allem das Geschäft im Detailhandel aber «sehr erfreulich» entwickelt, hiess es. So habe die «gute Performance vom Jahresbeginn» nach den Ladenschliessungen wieder fortgesetzt werden können. Inzwischen sei das Geschäft mit Ausnahme des Grosshandels in Deutschland wieder auf normalem Niveau.

Mehr Umsatzwachstum in Deutschland

Ein deutliches Wachstum verzeichnete das Unternehmen bei seinen Aktivitäten in Deutschland, wo das Unternehmen vor allem im Onlinebereich tätig ist. Dort stieg der Umsatz auf 458 Millionen von 410 im Vorjahr an.

Dass das EBIT von 15,2 Millionen im Vorjahr auf 1,8 Millionen abnahm, begründet Mobilezone mit der Restrukturierungsrückstellung von 5,4 Millionen Franken. Das Online-Geschäft habe weiter ausgebaut werden können: Es wurden 4,4 Prozent mehr Mobilfunkverträge abgeschlossen als im Vorjahr.

In der Schweiz und in Österreich, wo das Unternehmen vor allem stationäre Läden betreibt, nahm der Umsatz um 13,6 Prozent auf 140 Millionen ab. Das EBIT ging um 5,7 Prozent auf 8 Millionen zurück.

Dabei habe sich nach der Krise das Schweizer Detailhandelsgeschäft gut erholt. Es wurden 129'000 Verträge verkauft, was einem Rückgang um 32'000 Verträge entspricht. Werde diese Zahl um die Lockdown-Phase bereinigt, hätte das Unternehmen gemäss der Mitteilung knapp 9 Prozent mehr Verträge verkauft als im Vorjahr.

Ausblick bestätigt

Mobilezone hat als eines der wenigen Unternehmen in der Schweiz seinen Ausblick für das Gesamtjahr wegen der Coronakrise nicht ausgesetzt, sondern die eigenen Ziele im Mai nach unten angepasst.

Demnach solle das angestrebte EBIT 2020 zwischen 38 und 43 Millionen Franken betragen. Dieses Ziel hat das Unternehmen nun in seiner Mitteilung bekräftigt. Inzwischen habe sich das Geschäft bis auf den Grosshandel in Deutschland in allen Bereichen wieder erholt.

Für das erste Quartal 2021 sei die Stärkung der strategischen Ausrichtung zum Onlinegeschäft und der Launch einer neuen Onlineplattform ein wichtiger Schwerpunkt. Das EBIT-Ziel für das Geschäftsjahr 2021 liege zwischen 61 und 66 Millionen.

(awp/tdr)