Bei der farbenfrohen Eröffnungsfeier zu den X. Olympischen Sommerspielen 1932 im kalifornischen Los Angeles förderten nicht weniger als 3500 Musiker die ausgelassene Stimmung. Dafür, dass der amerikanische Sporttraum in Erfüllung ging, sorgte unter anderen der nur 1,65 m grosse oder kleine Eddie Tolan. Im spannenden Sprint über 100 m siegte er mit 10,3 Sekunden knappest vor seinem Landsmann Ralph Metcalfe. Für die offizielle Ermittlung dieser - und selbstverständlich aller anderen Zeitresultate - zeichnete niemand anderer als Omega verantwortlich. Nach Los Angeles standen 21 weitere Olympische Spiele zeitlich im Zeichen des letzten Buchstabens des griechischen Alphabets. Und jedes Mal leistete Omega wertvolle Dienste.
Im Hintergrund wirkt wie immer Swiss Timing
Im Sinne eines «Zurück zu den Wurzeln» wird die grosse Schweizer Uhrenmarke 2008 bei den Olympischen Sommerspielen in Peking leicht merkbar vom 8.8.2008 bis zum 24.8.2008 einmal mehr als offizieller Zeitnehmer fungieren. Und zwar im Auftrag des Swatch-Group-Managements, das Omega als publikumswirksamen Protagonisten auserkoren hat.
Zunächst einmal handelt es sich um eine strategische Entscheidung, wie Omega-Präsident Stephen Urquhart unterstreicht. Aber auf jeden Fall auch um eine Massnahme, welche der einschlägigen Vergangenheit des 1848 gegründeten Unternehmens voll und ganz gerecht wird. Omega liefert den Namen, tritt öffentlich auf, im Hintergrund wirkt die Swatch-Group-Tochter Swiss Timing, welche traditionsgemäss für alle technischen und organisatorischen Aspekte der Olympia-Zeitnahme verantwortlich zeichnet.
Schon in diesem Jahr ein Sondereffort in China
Dass die Verlagerung von Swatch zu Omega ausgerechnet im Zusammenhang mit den sportlichen Ereignissen in China erfolgt, dürfte alles andere als zufällig sein. «Bei genauer Betrachtung ist Omega heuer exakt 110 Jahre lang im Reich der Mitte präsent, was wir 2005 auch ausgiebig zelebrieren werden», betont Urquhart. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts belieferte Omega die chinesischen Staatsbahnen mit präzisen Zeitmessern. Später orderte die Regierung immer wieder Uhren von Omega als Geschenke für besondere Gäste.
Mit der Öffnung des chinesischen Marktes im Jahre 1990 installierte die Swatch Group eigene Filialen in Peking und Schanghai. Demnächst wird es auch eine Niederlassung in Shenyang geben. Urquart: «Vorher mussten wir mit chinesischen Partnern arbeiten, jetzt können wir über unsere Niederlassungen wesentlich freier agieren.»
Die Erfolge Omegas bestätigen diese Aussage Urquharts voll und ganz. Neben den USA und Japan ist China mittlerweile dritter im Bunde der Topmärkte weltweit. «Männer und Frauen gehören dort mit nahezu gleichen Anteilen zu unseren Kunden.» Ganz oben im Ranking steht die Constellation-Linie, gefolgt von der De Ville. Sportuhren sind hingegen weniger gefragt. Männer verlangen mehrheitlich nach Mechanik, während das zarte Geschlecht Quarzuhren mit Diamanten bevorzugt. «Mit nicht zu vielen Diamanten», wie Stephen Urquhart hervorhebt, «eher dezent. Aber die chinesischen Damen beweisen beim Uhrenkauf sehr viel Geschmack.»
Keine Probleme mit den Plagiaten
Und noch etwas erscheint bemerkenswert: Kleine Armbanduhren werden von den Herren der Schöpfung kaum noch verlangt. Exaltiert grosse aber auch nicht. «Die Chinesen wollen hinsichtlich der Ausmasse das Normale.» Kein Wunder also, dass Omega mit Freuden in den Fernen Osten blickt.
Plagiate sind für Urquhart in China selbst übrigens kein sonderliches Problem. «Omega-Uhren wurden schon immer gefälscht. Aber Asiaten legen sich kaum Nachahmungen minderer Qualität ans Handgelenk. Die sind da viel zu anspruchsvoll.»
Abgesehen vom Boom in Asien ist der Omega-Präsident mit der Performance seiner Marke durchaus zufrieden. «2004 war für uns insgesamt ein gutes Jahr, auch wenn Europa derzeit eher verhalten läuft.» Neue Produkte wie beispielsweise die bis 600 m wasserdichte Seamaster Planet Ocean oder eine ausgeweitete Michael-Schumacher-Kollektion sollen dafür sorgen, dass sich die Omega-Mannschaft weiter im Erfolg sonnen kann. Hinzu kommt nun auch der bereits unter der Hand gezeigte Schleppzeiger-Chronograph in der De-Ville-Linie. Ausgestattet mit koaxialer Ankerhemmung und zwei Schalträdern. «Später», so Urquhart, «wird es diese technische Spitzenleistung auch als Speedmaster geben.»
«BaselWorld» 2006 mit dem Manufakturkaliber
Zur Basler Uhrenmesse 2006 will Omega mit seinem lange erwarteten Manufakturkaliber glänzen, in dem gleichfalls ausschliesslich die koaxiale Ankerhemmung zum Einsatz kommen wird. «Diese herausragende technische Entwicklung funktioniert zwischenzeitlich einwandfrei. Wir haben alle Probleme fest im Griff», meint Stephen Urquhart zur viel beachteten Omega-Exklusivität. «Die Akzeptanz bei den Mechanik-Liebhabern unter unseren Kunden ist deutlich höher, als wir erwartet haben.»
Auf die Frage, wie der Pionier der ölfreien Hemmung zum ebenfalls schmierungslos funktionierenden Silizium-Ankerrad steht, reagiert der Omega-Präsident gelassen. «Bislang konnten wir uns noch nicht konkret damit befassen. Aber grundsätzlich sind solche Entwicklungen sehr hilfreich für die ganze Schweizer Uhrenindustrie. Sie zeigen, dass die Zeit niemals stehen bleibt. Und das ist ausgesprochen wichtig.»
Olympic Collection
Die Marke steht ganz im Zeichen der fünf Ringe
Omega blickt auf eine unvergleichliche Geschichte in der Sportzeitmessung zurück. Bereits im Jahre 1905 wurde das Unternehmen aus Biel bei nicht weniger als 16 verschiedenen Sportereignissen im In- und Ausland zum offiziellen Zeitnehmer ernannt.
Im Jahr 1932 war dann Omega die erste Firma, die zum offiziellen Zeitnehmer für alle Disziplinen bei den Olympischen Spielen ernannt wurde. Das Know-how von Omega auf dem Gebiet der Sportzeitmessung war so gross, dass die Marke aus dem Swatch-Konzern im letzten Jahrhundert bei insgesamt 21 Olympischen Spielen (Sommer wie Winter) als offizieller Zeitnehmer auftreten durfte eine Leistung, die bisher von keinem anderen Uhrenhersteller übertroffen wurde.
Zur Feier dieser Jahrhundertleistung bei der Sportzeitmessung gibt Omega seit dem letzten Jahr die Olympic Collection heraus: Eine Serie von vier Chronographen mit einem charakteristischen olympischen Thema. Die Kollektion stellt die Verbindung her zu den Spielen von Los Angeles 1932 (mit einer Speedmaster Data), von London 1948 (mit einem Seamaster Chronograph), von Melbourne 1956 (mit einer Speedmaster Broad Arrow) und von Rom 1960 (mit einem De-Ville-Co-Axial- Chronograph).
Interessant ist der historische Blick zurück in die Anfänge der Sportzeitmessung. Bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 1932 wurden 30 Zähler in Taschenuhrgrösse und Chronographen mit einem leicht ablesbaren weissen Zifferblatt mit schwarzen arabischen Ziffern eingesetzt. Die einzigen weiteren Elemente auf dem Zifferblatt waren der Omega-Markenname und das Symbol in Rot, die damals alle Uhren des Unternehmens trugen.
Dieser relativ bescheidene Beginn ebnete den Weg zu einer fruchtbaren Beziehung zwischen Omega und den Olympischen Spielen, die der Anstoss für einen Grossteil der Entwicklungen der heutigen Ausrüstung für die Sportzeitmessung war.
Die Chronographen der Olympic Collection erinnern an die frühesten Leistungen der Marke in der Zeitmessung mit einem Design, das auf die ersten Chronographen zurückgeht. Die Kollektion kommt mit Reproduktionen der ursprünglichen Zifferblätter einschliesslich dem damaligen Omega-Namenszug und -Symbol in Rot, die in Chronographen der aktuellen Omega-Kollektionen eingebaut sind, den Ursprungsmodellen sehr nahe. Im Gehäuseboden jeder dieser Uhren sind zudem die fünf olympischen Ringe eingraviert.
Omega Planet Ocean
Taucheruhren sind und bleiben gefragt und sie tauchen immer wieder mit einem neuen Design auf: Die neuste Omega-Kollektion vervollständigt die Familie der modernen Gegenstücke zu drei klassischen Omega-Modellen. Gleichzeitig markiert sie den Beginn zur ersten durchgehenden Verwendung der firmeneigenen Omega-Koaxialhemmung in der Seamaster-Taucheruhren-Kollektion.
Das Design der Seamaster Planet Ocean erinnert an die allerersten Seamaster-Modelle mit einer Wasserdichtigkeit von 300 m, die im Jahre 1957 auf den Markt kamen. Im gleichen Jahr wurde ebenfalls die Omega Railmaster und die mittlerweile schon legendäre Speedmaster lanciert. Daher ist es nicht unbedingt ein Zufall, dass die Gegenstücke dieser Modelle für das 21. Jahrhundert gewisse Ähnlichkeiten im Design aufweisen vor allem beim charakteristischen Gehäusedesign mit seinen Kontrasten aus polierten und gebürsteten Flächen. Die Planet-Ocean-Modelle sind in zwei unterschiedlichen Gehäusegrössen mit Durchmesser 45,5 mm oder mit 42 mm erhältlich und leicht an ihren Lünetten zu erkennen, die den ursprünglichen Seamaster-Modellen mit einer Wasserdichtigkeit von 300 m nachempfunden sind.