Die Laufschuhfirma On befindet sich in diesem Jahr auf einem stetigen Rekordlauf. Im zweiten Quartal kletterte der Umsatz um 28 Prozent auf 568 Millionen Franken, wie das an der New Yorker Börse kotierte Unternehmen aus Zürich Mitte August bekannt gab. Bereits im ersten Jahresviertel hatte On die Zahlen des Rekordjahrs 2023 klar übertroffen.

Die gute Performance wirkt sich auch positiv auf den Aktienkurs aus. Seit Jahresbeginn hat das On-Papier 65 Prozent zugelegt. Im Mai ist der Kurs auch wieder über die Marke von 35,40 Dollar gestiegen, mit der On beim Börsengang im September 2021 in den Handel gegangen war. Aktuell liegt die Aktie von On bei gut 44 Dollar und ist noch rund 7 Dollar vom Allzeithoch im November 2021 entfernt.

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Co-Gründer Caspar Coppetti streicht am meisten ein

Den Aktienhöhenflug im Sommer haben sechs On-Manager – darunter alle drei Gründer – dazu genutzt, um Teile ihrer Aktienpakete zu Geld zu machen. Sie haben eigene Aktien im Wert von insgesamt 83 Millionen Dollar verkauft, wie das Schweizer Fachportal «Tippinpoint» mit Verweis auf offizielle Meldungen der US-Börsenaufsicht SEC schreibt. Aus den neun Pflichtmitteilungen, die zwischen dem 19. August und dem 6. September veröffentlicht wurden, geht auch hervor, wer wie viele Aktien veräussert hat.

Mit Aktien im Wert von 23,4 Millionen Dollar verkaufte Mitgründer Caspar Coppetti den grössten Anteil. Dahinter folgt der Co-Gründer David Allemann, der 19,7 Millionen Dollar einstrich. Auf das Konto von Kenneth Fox – seit 2018 unabhängiger Vertreter im Verwaltungsrat der On Holding – gehen 14,8 Millionen Dollar. Auf den dritten Mitgründer Olivier Bernhard entfielen 11,3 Millionen Dollar. Das CEO-Gespann aus Marc Maurer und Martin Hoffmann veräusserte Aktien im Wert von 9,9 Millionen Dollar respektive 4 Millionen Dollar.

On: Die Verkäufe sind «nichts Ungewöhnliches»

Aus dem Geschäftsbericht für das letzte Jahr geht wiederum hervor, wie stark die sechs On-Führungskräfte per Ende Jahr an On beteiligt waren. Die Bandbreite bewegte sich zwischen den 5,7 Prozent von Gründer Bernhard und den 1,2 Prozent von Verwaltungsrat Fox. Die in den letzten drei Monaten getätigten Verkäufe machen bei allen Managern weniger als 0,5 Prozent ihres gesamten Aktienbesitzes aus.

«Die Aktienverkäufe fanden im Rahmen von bestehenden langfristigen Verkaufsplänen und der Wandlung von Optionen statt. Solche Verkaufspläne werden in einem offenen Handelsfenster erstellt und ermöglichen es den Führungskräften, Zeitpläne zu erstellen, um automatisch Aktien zu kaufen oder zu verkaufen, sobald sie einen vorher festgelegten Preis erreichen», teilt eine On-Sprecherin auf Anfrage mit. Der Verkauf von einem «geringfügigen Prozentsatz des Aktienbesitzes» durch Geschäftsleitungsmitglieder sei «nichts Ungewöhnliches» und könne unter anderem zu «Diversifikationszwecken» erfolgen.

Sie ergänzt: «Weiterhin halten alle Gründer und Geschäftsleitungsmitglieder die überwiegende Mehrheit ihrer Vermögenswerte im Unternehmen und sind somit nicht nur emotional, sondern auch finanziell weiterhin an den langfristigen Erfolg von On gebunden.»

Es kommt aber immer wieder vor, dass On-Manager Teile ihrer Aktienpakete zu Millionenbeträgen verkaufen. Im vergangenen Dezember strich Gründer Allemann 5,1 Millionen Dollar für den Verkauf von 172'000 Aktien ein. Insgesamt meldeten On-Manager im Jahr 2023 Aktienverkäufe von über 100 Millionen Franken an.