Der Präsident des Schweizerischen Optikerverbandes Christian Stebler versuchte kürzlich in der NZZ Zweifel an den Fähigkeiten der deutschen Branchenkollegen zu nähren. Die Schweizer Optiker wären sozusagen halbe Ärzte (Fachpersonen für Augengesundheit), während die Deutschen nach wie vor nur «Handwerker» seien. Der Beitrag verfehlte seine Wirkung nicht, diesen Dienstag titelte der «Blick am Abend» unter Bezug auf den Text: «Angst vor Pfusch-Optikern».

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Stebler zielte in seinem Meinungsbeitrag auf ein rechtskräftiges Urteil vom Bundesverwaltungsgericht Sankt Gallen, das die Diskriminierung deutscher Optiker in der Schweiz aufhob.

Gegen Staatsvertrag verstossen

Denn nachdem die Schweiz das Bachelor-Studium einführte, glaubte das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) von Bundesrat Johann Schneider-Ammann unter gütiger Unterstützung der hiesigen Optikerbranche, nicht mehr an einen Staatsvertrag mit Deutschland gebunden zu sein und erlaubte die Berufsausübung nur noch unter erheblichen Schikanen. Und dies, obwohl in der Schweizer Optikerbranche ein Fachkräftemangel herrscht, der vor allem die Grossen trifft.

Online und Offline kombiniert

Die Margen in der Branche sinken. Dazu trägt auch die Online-Konkurrenz bei. Erst dieses Jahr betrat der deutsche Kampfdiscounter Mr. Spex in der Schweiz das Feld. Nun startet die Firma ein Angebot mit mehr als 20 lokalen Schweizer Partnern. Zu den billigen Preisen im Internet gesellen sich nun auch Sehtest und Brillenanpassung vor Ort dazu.

Das Leistungsangebot wird offenbar erweitert und bis Ende Jahr will Mr. Spex bereits 30 Optiker mit ins Boot holen. Damit wolle man den Kunden einen «Rundum-Service» anbieten: «Im Webshop gibt es die grösste Auswahl an sofort verfügbaren Markenbrillen und unsere Partner vor Ort bieten zusätzlichen Service», sagt Mister-Spex-Manager Robert Motzek.