Er scheint sein Scheitern mit Charles Vögele in der Schweiz noch nicht vergessen zu haben: OVS-Chef Stefano Beraldo. An einer Veranstaltung in Mailand sagte der Italiener diese Woche öffentlich, dass er mit dem Kauf von Charles Vögele einen Fehler begangen hat. «Das war ein falscher Schritt», zitiert ihn die Fachzeitschrift «Textilrevue».
OVS versenkte innert Kürzer und 100 Millionen Franken in der Schweiz. Die italienische Modekette hatte im Herbst 2016 mit weiteren Investoren Charles Vögele übernommen, um hier OVS-Filialen zu installieren und, davon ausgehend, in der Schweiz, Österreich, Slowenien und Ungarn zu expandieren.
Die neuen Gesellschaften, die aus Charles Vögele entstanden sind, mussten in der Schweiz und Österreich nach kurzer Zeit Insolvenz anmelden. OVS zog sich wieder zurück.
Nicht ein ganz geschlagener Hund
«Mit Charles Vögele bot sich uns die Chance, schnell im Ausland präsent zu sein. Doch dem Unternehmen ging es schlecht, es fehlte ihm an Sauerstoff», sagte Beraldo an der Veranstaltung. «Deshalb haben wir die Chance am Ende leider nicht nutzen können.» Dass er mit OVS nun nie mehr einen Schritt ins Ausland wagt, sei aber nicht zu erwarten.
Beraldo sieht Potenzial bei Kidswear. Die Fashion-Gruppe aus Mestre bei Venedig ist in der Kindermode mit OVS Kids und Blukids vertreten. In Ländern wie Spanien, Saudi-Arabien und auch auf dem Balkan sieht Beraldo ein grosses Potenzial für dieses Angebot. Man habe kürzlich auch einen Laden in Indonesien eröffnet. OVS macht einen Umsatz von rund 1,46 Milliarden.
(tdr)