Der Basler Logistikkonzern Panalpina, der vor der Übernahme durch DSV steht, erhält mit Thomas Kern an der kommenden Generalversammlung einen neuen Verwaltungsratspräsidenten. Er soll in dem Gremium Peter Ulber ersetzen, wie Panalpina am Mittwoch mitteilte.

Der Rücktritt Ulbers, der bereits 2018 angekündigt wurde, erfolgt aufgrund von Druck von Seiten der Minderheitsaktionäre Cevian Capital und Artisan Partners. Vor allem Cevian hatte den Deutschen massiv kritisiert und an seiner Amtsführung kein gutes Haar gelassen.

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Kern leitete Verwaltungsrat ad interim

Sein Nachfolger Kern leitete bereits den Verwaltungsrat von Panalpina während der Evaluation der strategischen Optionen des Unternehmens, die schliesslich zur Empfehlung des Verkaufs an DSV geführt hatten. Die Verwaltungsräte Peter Ulber und Beat Walt (Ernst Göhner Stiftung) sowie Ilias Läber (Cevian Capital) waren während dieses Prozesses in den Ausstand getreten.

Die Dänen offerieren im Rahmen des Angebots 2,375 eigene Anteilsscheine pro Panalpina-Aktie. Die Panalpina-Valoren werden dann von der Schweizer Börse verschwinden. Die neue Gesellschaft «DSV Panalpina A/S» wird in Kopenhagen kotiert sein.

Verzicht auf Dividende

Angesichts des Aktientauschangebots beantragt der Verwaltungsrat zudem den Verzicht auf die Auszahlung einer Aktionärsdividende im Jahr 2019, hiess es weiter. Eine solche Dividendenzahlung käme einem Verwässerungseffekt gleich und würde somit eine Anpassung des Umtauschverhältnisses nach sich ziehen, so die Mitteilung.

An der Generalversammlung vom 9. Mai, an der diese Anträge des Verwaltungsrats zur Debatte stehen, wird der Hauptaktionär, die Ernst Göhner Stiftung, ausserdem erneut mit seinem gesamten Aktienanteil von 46 Prozent zugelassen. Im Gegensatz dazu werden die anderen Aktionäre von einer Stimmrechtsbeschränkung von 5 Prozent betroffen sein.

Streit zwischen den Aktionären

Vor der Bekanntgabe der Übernahme war unter den Aktionären ein Streit bezüglich dieser Regelung ausgebrochen. An einer ausserordentlichen Generalversammlung hätte die Einführung des Standards «One Share - One Vote» und die Aufhebung der Stimmrechtsbeschränkung von 5 Prozent beschlossen werden sollen.

Mit der Einigung sämtlicher wichtiger Aktionäre bezüglich eines Verkaufs von Panalpina an DSV wurde die Abschaffung der Stimmrechtsbeschränkung jedoch hinfällig. Die ausserordentliche Generalversammlung zu diesem Thema wurde auf unbestimmte Zeit vertagt.

(awp/bsh/mbü)