Die vor zwanzig Jahren gegründete Private-Equity-Firma Partners Group ist der Highflyer der Schweizer Finanzszene. Ihre Performance liegt über dem Marktdurchschnitt und dies nicht nur für ein paar gute Quartale, sondern konstant, Jahr für Jahr. Die Gewinne sind auf 400 Millionen Franken gestiegen, der Aktienkurs ist explodiert – heute ist die Firma mit ihren 850 Angestellten an der Börse über 13 Milliarden Franken wert – und damit fast halb so viel wie die Grossbank Credit Suisse mit ihren 48'000 Angestellten.
Die Firma ist geprägt von einer sehr speziellen Firmenkultur. Unter der Federführung von Verwaltungsratspräsident Peter Wuffli und Co-CEO André Frei wurde eigens eine Charta verfasst, mit der die Mitarbeiter auf die Werte der Firma eingeschworen werden sollen – es ist so etwas wie das Fundament der Unternehmenskultur, die auf einer Mischung zwischen strikter Performance-Orientiertheit und der Abstützung auf Werte gründet – und so den Mörtel bildet für den Zusammenhalt einer eng verbundenen Truppe von Erfolgsgetriebenen. «Wir inspirieren einander. Wir arbeiten hart und liefern hervorragende Ergebnisse», heisst es in der Charta.
«Maschinenraum» der Firma
Die guten Resultate des Unternehmens gründen hauptsächlich auf den Investitionsentscheiden. Diese werden im wöchentlich stattfindenden Meeting des Global Investment Committee, in dem die Mitgründer Alfred Gantner, Vorsitzender des Komitees, und Marcel Erni, Chief Investment Officer, eine entscheidende Rolle spielen. Dieses Gremium bildet so etwas wie den «Maschinenraum» der Firma.
Aus den meisten Aufgaben haben sich die Gründer inzwischen aber zurückgezogen und neuen Leuten Verantwortung übertragen. Die CEO-Rolle hat Gantner schon 2005 abgegeben und besitzt seitdem keine Linienfunktion mehr. Das Zepter ging zunächst an Steffen Meister, Mitstreiter der frühen Tage, der 2013 in den Verwaltungsrat einzog und sich heute als Delegierter des Verwaltungsrates auf für das Unternehmen zentrale Initiativen in den Bereichen Geschäfts-, Unternehmens- und Organisationsentwicklung fokussiert. Er machte damals Platz für die heutigen Co-CEOs Christoph Rubeli und André Frei, ebenfalls langjährige Mitarbeiter. Das Präsidium gab Gantner im Mai 2014 an Ex-UBS-Konzernchef Peter Wuffli weiter.
Lesen Sie in der neuen «Bilanz»: Anderen brach die Finanzkrise das Genick. Die Zuger Partners Group dagegen hob damals erst richtig ab. Wie schafft sie es, Jahr für Jahr den Markt zu schlagen? «Bilanz» blickt hinter die Kulissen. Ab Freitag am Kiosk oder mit Abo jeweils bequem im Briefkasten.