Im Kleingedruckten von Paypal löste eine neue Richtlinie einen Sturm der Entrüstung aus: Wer Falschinformationen verbreitet, soll eine Geldstrafe von 2500 Dollar zahlen.
Die Regel sollte ab dem 3. November in Kraft treten, wie die US-amerikanische Zeitschrift «Fortune» schreibt. Das sorgte für eine Flut von Kritik – unter anderem auch vom ehemaligen Paypal-Präsidenten David Marcus.
Auf Twitter bezeichnete Marcus die Pläne des Online-Bezahldienstes als Irrsinn: «Ein privates Unternehmen darf jetzt entscheiden, dein Geld zu nehmen, wenn du etwas sagst, mit dem sie nicht einverstanden sind. Das ist Wahnsinn!»
Darauf entschuldigte sich Paypal für die «Verwirrung», wie es weiter heisst. Es handle sich um einen Irrtum, teilte das Unternehmen mit.
«Paypal verhängt keine Bussgelder für Fehlinformationen, und diese Formulierung sollte nie in unsere Richtlinie aufgenommen werden», sagte ein Sprecher. Das Unternehmen entschuldige sich für die Verwirrung, die dadurch entstanden sei.
Dass es sich dabei nur um einen unschuldigen Fehler handelt, kaufen viele kritische Nutzerinnen und Nutzer dem Bezahldienst aber nicht ab. So ruft etwa der frühere Leiter des Wachstumsmarketings der Kryptobörse Kraken Dan Held Nutzerinnen und Nutzer auf Twitter dazu auf, ihr Paypal-Konto zu löschen.
Die heftige Kritik hat auch der Paypal-Aktie geschadet. Diese sackte in der vergangenen Woche bis zum 14. Oktober auf 80,47 Dollar ab. Seit Montag hat sich der Kurs etwas erholt und befindet sich bei über 84 Dollar. Seit Jahresbeginn hat sich der Wert von Paypal mehr als halbiert.
(bsc)