Der Wirbel um Pferdefleisch in gemäss Deklaration mit Rindfleisch hergestellten Fertiggerichten hat nun auch Nestlé erfasst. Der Nahrungsmittelkonzern nahm in Italien und in Spanien zwei Teigwaren-Fertiggerichte aus dem Verkauf.
In beiden Gerichten habe Nestlé bei Tests mehr als ein Prozent Pferde-DNA festgestellt, bestätigte das Unternehmen einen Bericht der «Financial Times». Das Fleisch sei von einer deutschen Firma geliefert worden. Die Behörden seien informiert worden, hiess es in der Mitteilung von Nestlé. Es gebe kein Problem mit der Nahrungsmittelsicherheit. Nestlé kündigte zudem an, die Rückverfolgbarkeit der Zutaten der Fertiggerichte zu verbessern und höhere Standards einzuführen.
In Italien und Spanien zog Nestlé zwei Teigwaren-Fertigmenüs aus dem Verkauf zurück. Es handelt sich um mit Rindfleisch zubereitete Ravioli und Tortellini. Ebenfalls zurückgezogen wurde ein in Frankreich für Verpflegungsbetriebe hergestelltes, tiefgefrorenes Lasagne-Gericht.
Am Montag nahmen die Schweizer Detailhändler Coop, Manor, Volg, TopShop und Avec im Zusammenhang mit dem Pferdefleisch-Skandal sieben Produkte von Hilcona aus den Regalen. Die Liechtensteiner Firma hatte mitgeteilt, dass Rohwaren ihres deutschen Lieferanten Vossko möglicherweise Pferdefleisch enthielten. Ein Sprecher der Firma Vossko in Nordrhein-Westfalen erklärte, das Unternehmen sei ein «reiner Verarbeitungsbetrieb». Vossko kaufe das Fleisch, zerkleinere und brate es und liefere es dann an Handel und Industrie eingefroren als Zutat für verschiedene Gerichte.
Seit dem Wochenende wird laut dem Sprecher das in den vergangenen neun Monaten verarbeitete Fleisch unabhängig und im eigenen Labor überprüft. Ein Ergebnis werde am Dienstagabend vorliegen.
(muv/tke/sda)