Der amerikanische Pharma- und Konsumgüterriese Johnson & Johnson (J&J) übernimmt die Verbraucherproduktsparte des weltgrössten Pharmakonzerns Pfizer für 16,6 Mrd Dollar (13,2 Mrd Euro) in bar. Der Umsatz der Pfizer-Sparte lag 2005 bei 3,9 Mrd Dollar. Sie bietet rezeptfreie Medikamente wie das Sudafed-Grippemedikament, die Bengay-Schmerzcreme, das Mundpflegeprodukt Listerine sowie zahlreiche andere Verbraucherprodukte an. Damit baut J&J seine eigene Produktpalette massiv aus. Dazu zählen neben zahlreichen anderen markenführenden Erzeugnissen beispielsweise Bandaid-Heftpflaster, Tylenol-Schmerztabletten, Neutrogena-Hautpflegeprodukte und Splenda-Süssstoff.

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Der von J&J zu bezahlende Preis entspricht dem 4,3fachen des Jahresumsatzes der Pfizer-Sparte. Damit wird das Geschäft im Vergleich zu anderen Transaktionen in dem Sektor hoch bewertet. Reckitt Benckiser hatte vergangenes Jahr für die Gesundheitsproduktesparte Boots HealthCare der britischen Drogeriekette Boots nur das 3,6fache des Umsatzes auf den Tisch gelegt. Im Jahr 2004 hatte Bayer den Gesundheitsproduktebereich des Schweizer Pharmakonzerns Roche noch für das 2,4fache des entsprechenden Umsatzes erworben.

Bewilligung steht noch aus

Die Transaktion muss von den Wettbewerbsbehörden in Washington und in Brüssel genehmigt werden. Sie soll Ende 2006 über die Bühne gehen. J&J übertrumpfte mit dem stolzen Kaufpreis den britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline. Auch Reckitt Benckiser hatte Interesse angemeldet. «Diese Kombination schafft das in der Welt vorrangige Consumer-Healthcare-Unternehmen», erklärte J&J-Chef William Weldon vor den Medien.