Das Bezirksgericht Bülach ZH hat den Küchenbauer Bruno Piatti AG in die provisorische Nachlassstundung geschickt. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, stimmte das Gericht dem Schritt gleichentags vollumfänglich zu. Sachwalter wird die Beratungsfirma Provida.
Die Nachlassstundung dauert den Angaben zufolge vom 28. Juli bis zum 30. Oktober. Das Tagesgeschäft läuft unter der Leitung des Sachwalters möglichst unverändert weiter. Verwaltungsrat und Firmenleitung wollen während der provisorischen Nachlassstundung die Sanierung des Unternehmens weiter vorantreiben und die Firma nach Abschluss wieder profitabel führen.
Die provisorische Nachlassstundung ist ein Instrument aus dem Insolvenzrecht. In einer gerichtlich festgelegten Zeitspanne prüft ein zu diesem Zweck eingesetzter Sachveralter, ob die Sanierung des Unternehmens möglich ist.
60 von 300 Mitarbeitern entlassen
Die Bruno Piatti AG ist die einstige AFP Küchen AG mit den Marken Forster Küchen und Piatti. Seit 2014 ist sie eine Tochter der deutschen Alno. Die damalige AFG, die heute Arbonia heisst, hatte AFG Küchen an den zweitgrössten deutschen Küchenhersteller verkauft.
Im März gab Bruno Piatti die Entlassung von 60 der rund 300 Mitarbeitenden und den geplanten Verkauf von Forster bekannt. Wie bei dem Küchenbauer zu erfahren war, laufen derzeit Verhandlungen mit Investoren.
Der Mutterkonzern Alno selbst meldete im Juli Insolvenz an. Der Konzern und die Tochter Gustav Wellmann seien nach dem Scheitern von Verhandlungen mit Investoren und Gläubigern zahlungsunfähig, hiess es. Anfang des Jahres war der Abbau von 350 der knapp 2100 Stellen beschlossen worden. Von der Insolvenz nicht betroffen waren die Auslandstöchter.