Der Lausanner Verleger Pierre Lamunière veräusserte vor wenigen Tagen seine Tamedia-Beteiligung im Wert von 25 Millionen Franken. Michel Preiswerk, CEO von Lamunière's Edipresse Group, bestätigt die Transaktion. «Lamunière SA hat fast alle ihrer Aktien von Tamedia verkauft.»
Der Verkauf ist pikant, denn Pierre Lamunière sitzt seit 2009 im Tamedia-Verwaltungsrat. Hintergrund des Verkaufs ist die Dekotierung der Lamunière SA und ihre Umwandlung in eine Familienholding. Im Zuge dieser Neustrukturierung hat man sich vom Paket getrennt. Der Erlös wurde offenbar auch dafür benutzt, Lamunière-SA-Aktionäre auszuzahlen.
Die Tamedia-Beteiligung war «mittelfristig nicht mehr von strategischer Natur», sagt Preiswerk. Käufer sind mehrere Privatpersonen, Namen will er keine nennen. Der Verkäufer bleibt Tamedia-Verwaltungsrat. Er ist bis zur Generalversammlung 2014 gewählt und kandidiert für drei weitere Jahre. Der Grossverleger aus der Romandie kam über den Verkauf seiner Schweizer Medien, darunter Titel wie «Le Temps» oder «24 Heures», zu den Tamedia-Aktien.
Der Kaufpreis betrug 508 Millionen Franken, einen Teil davon erhielt er in Form von 250'000 Namenaktien. Zum Zeitpunkt des Deals (Ende Dezember 2010) wurde sein Tamedia-Paket mit 31 Millionen bewertet; der Aktienkurs lag damals 15 Prozent höher als heute. Der Zürcher Medienkonzern wird von der Coninx-Familie dominiert, die über einen Aktionärsvertrag eingebunden ist und über 70 Prozent des Kapitals hält.
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