Schockierende Aufnahme: Die Polizei von Tempe im US-Bundesstaat Arizona hat nach dem tödlichen Unfall eines selbstfahrenden Uber-Fahrzeugs Videos aus dem Innern des Autos veröffentlicht.

Der Unfall sorgte Anfang Woche für Schlagzeilen: Unklar ist nun die Frage der Schuld. Die US-Polizei hat nach einer ersten Sichtung der Videoaufnahmen eines tödlichen Unfalls mit einem autonomen Auto von Uber Zweifel an der Schuld des Fahrdienstes geäussert. Die getötete 49-Jährige sei aus dem Schatten heraus auf die Fahrbahn getreten, sagte die Polizeichefin von Tempe, Sylvia Moir, am Montagabend der Zeitung «San Francisco Chronicle».

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Es sei nach der Untersuchung der Videos deutlich, «dass es in jedem Modus (autonom oder vom Menschen gelenkt) sehr schwierig» gewesen wäre, den Zusammenstoss zu vermeiden. «Ich gehe vorläufig davon aus, dass es so scheint, dass Uber wahrscheinlich keine Schuld an diesem Unfall trägt». Die Polizei von Tempe erklärte später, für diese Frage sei die Staatsanwaltschaft zuständig. 

Probefahrten ausgesetzt

Es war der erste tödliche Unfall mit einem völlig autonom fahrenden Auto. Nach dem Vorfall im Bundesstaat Arizona setzte Uber die Probefahrten seiner Roboter-Wagen zunächst aus. Derartige Autos werden auf der ganzen Welt getestet, weil Autokonzerne und Technologie-Unternehmen darin eine neue Schlüsseltechnologie sehen.

Nach Polizeiangaben fuhr der Unfallwagen vom Typ Volvo XC90 zum Zeitpunkt des Aufpralls in der Nacht zum Montag autonom. Eine Sprecherin des chinesisch-schwedischen Unternehmens sagte, die Technik fürs autonome Fahren stamme nicht von Volvo. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA und die Unfallermittlungsstelle NTSB kündigten an, eigene Teams nach Tempe zu entsenden. 

Lockere Regeln in Arizona

Die Ermittlungen zum Unfall dürften sich auf die politische Diskussion auswirken. Die Alphabet-Tochter Waymo sowie Uber hatten erst am Freitag an den Kongress in Washington appelliert, die Entwicklung selbstfahrender Autos mit einer weitreichenden Gesetzgebung voranzutreiben.

Arizona hat vergleichsweise lockere Regeln und wollte damit Unternehmen anlocken. Allein Uber erprobt im Grossraum Phoenix, zu dem auch Tempe gehört, mehr als 100 selbstfahrende Wagen. Der Konzern will mit der Entwicklung der Autos langfristig von Menschen gesteuerte Fahrzeuge überflüssig machen. 

Sicherheitsbedenken mit Blick auf selbstfahrende Autos gibt es schon seit einem tödlichen Unfall mit einem Wagen von Tesla im Juli 2016. Er fuhr aber nur mit einem teilautonomen System, das unter Kontrolle eines Menschen stand. Das System von Uber braucht eigentlich keinen Fahrer mehr.

(reuters/sda/gku/mlo)