Tina Turner, achtfache Grammy-Gewinnerin, R&B-Sängerin und Popdiva, ist am Dienstagabend in ihrer Villa in Küsnacht ZH gestorben. Turner – als Anna Mae Bullock in Nutbush im US-Bundesstaat Tennessee geboren – wurde 83 Jahre alt und war seit längerem krank. Die Sängerin, die anfänglich mit ihrem Ehemann Ike Turner tourte, trat später mit allen Grössen aus dem Musikgeschäft auf, darunter Mick Jagger, David Bowie, Eric Clapton oder Elton John. Sie verkaufte in ihrer über fünfzigjährigen Karriere über 200 Millionen Tonträger weltweit.
Die letzten zwanzig Jahre lebte sie zurückgezogen in der Schweiz und liess sich auch einbürgern, nachdem sie ihren amerikanischen Pass zurückgegeben hatte. An ihrer Seite stand seit 1985 Erwin Bach, ein ehemaliger Musikmanager beim Musiklabel EMI. 2013 heirateten Turner und Bach in Küsnacht am Zürichsee.
Bartoli, Federer und Lemann in der Nachbarschaft
Der Showstar hatte seit einiger Zeit mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und musste sich einer Nierentransplantation unterziehen. Vor einem Jahr kaufte das Ehepaar eine Liegenschaft in Stäfa ZH, die als Rückzugsort diente. In der Nachbarschaft besitzen Opernsängerin Cecilia Bartoli, Tennisspieler Roger Federer und Braukönig Jorge Lemann Anwesen mit Seeanstoss.
Turner verkaufte – wie Bob Dylan, Paul Simon, Bruce Springsteen oder Shakira – vor ein paar Jahren ihre Liederrechte; Besitzer ihrer Welthits ist seither das Musiklabel BMG. Ihr jüngstes kommerzielles Engagement war die Produktion «Tina: The Tina Turner Musical», die ab 2018 in New York, Madrid, Hamburg, London und Sidney gespielt wurde. Ihre Einnahmen aus dem Musikgeschäft werden auf 300 bis 400 Millionen Franken geschätzt.