Die Eigenkapitaldecke von PostFinance ist dünn – zu dünn. Per Mitte Jahr lag die Eigenkapitalquote bei knapp einem Prozent (866 Millionen Franken). Ab 2013 verschärft sich das Regime. Dann werden sowohl PostFinance als auch die Muttergesellschaft Post ins Rechtsgewand einer Aktiengesellschaft gesteckt. Erstere mit Banklizenz und unter Aufsicht der Finanzmarktaufsicht (Finma) mit strengeren Eigenkapitalvorschriften gemäss Basel III.
Das bedeutet: PostFinance braucht 3,6 Milliarden Franken, der Mutterkonzern 1,7 Milliarden. Mitte Jahr lag das gesamte Eigenkapital bei 4,6 Milliarden. Die Differenz muss die Post selbst aufbringen.
Drei Optionen sind angedacht. Die Post wertet ihr Immobilienportfolio auf. Per Ende 2010 lag der Buchwert der Betriebsliegenschaften bei 1,4 Milliarden Franken. «Der mögliche Spielraum zu den Verkehrswerten wird aber bei weitem nicht ausgereizt, sondern höchstens etwa zur Hälfte», sagt Post-Präsident Peter Hasler.
Option zwei: Der Staatskonzern platziert erstmals überhaupt eine Anleihe. Von einer Milliarde Franken ist die Rede. Hasler: «Die endgültige Entscheidung folgt an einer der nächsten Sitzungen.» Was PostFinance betrifft, so muss die Finma eine Emission erst absegnen. «Das dauert möglicherweise einige Monate», schätzt Hasler.
Dritte und einfachste Variante: Der Bund als Eigner akzeptiert einen kleineren Gewinn. 2010 flossen 200 Millionen Franken in die Bundeskasse.