Die Post plant die Entlassung von rund 4000 Angestellten, wie sie am Mittwochvormittag mitteilt. Der Stellenabbau betrifft nicht das Kerngeschäft, sondern die auf Werbesendungen spezialisierte Konzerntochter Direct Mail Company (DMC). Die Firma gehört seit 2012 der Post.
Den Job verlieren vor allem Stundenlöhnerinnen und -löhner, die Werbeflyers in Briefkästen austragen, 3855 an der Zahl. Die meisten arbeiten im Umfang von zwei bis acht Stunden pro Woche. Die restlichen rund hundert Stellen fallen in der Zentrale weg.
Die beiden bei der Post aktiven Gewerkschaften Syndicom und Transfair, fordern für die Betroffenen ein Ersatzangebot an anderen Stellen im Post-Konzern oder aber eine faire Abgangsentschädigungen. Der Syndicom-Vertreter Manuel Wyss sagt: «Die Post steht nun in der Verantwortung. Wir erwarten, dass die Post allen Betroffenen ein Stellenangebot im Konzern unterbreitet.»
Die Post will das vorgeschriebene Konsultationsverfahren zügig durchziehen. Bereits Mitte November sollen die Details des Sozialplans beschlossen sein. Dies geht den Gewerkschaften zu schnell. Eine solch grosse Entlassungsrunde brauche Zeit, um fair abzulaufen, sagt Transfair-Vertreter Diego Frieden. Für die Betroffenen stehe einiges auf dem Spiel. «Für viele ist dies ein wichtiger Zustupf zum knappen Einkommen, oft am oder unter dem Existenzminimum. Dass so viele Leute nun den Job verlieren würden, hätte grosse soziale Auswirkungen.»
Denner fällt als Grosskunde weg
Der Hintergrund für den Abbau ist laut zweier Quellen, dass sich der Detailhändler Denner als Kunde bei DMC zurückziehe. Die Medienstelle des Detailhändlers bestätigt, dass sie die Zusammenarbeit mit DMC im nächsten Jahr auflöst. Zu welchem Konkurrenten Denner zieht, war nicht zu erfahren. Einer der Konkurrenten ist Quickmail. Der Konzern beabsichtigt ihn, zu kaufen. Ihr Geschäftsfeld ist allerdings nicht identisch zu dem der Direct Mail Company. Quickmail verträgt auch Briefe. Doch nicht adressierte Werbung gehört zum Geschäft. Sollte Denner sich für eine andere Post-Konzerntochter wie die künftige Quickmail entscheiden, könnte ein guter Teil der Angestellten intern eine Lösung finden.
Eine postinterne Quelle sagte, dass der Absprung eines Grosskunden nur ein Faktor unter mehreren Faktoren gewesen sei. Der Hauptgrund sei die über die letzten Jahre erodierende Kundenbasis bei Grosskunden generell. «Der Markt für unadressierte Werbepost wird kleiner. Es wäre falsch, dies nur an einem Grosskunden festzumachen», so diese Quelle.
Speziell ist, dass der frühere Gewerkschaftschef und SP-Vertreter Christian Levrat die Massenentlassung verantworten muss. Levrat ist seit 2021 Präsident der Post. Er war für eine Stellungnahme am Mittwochvormittag nicht erreichbar.
8 Kommentare
La Romandie ferme est la suisse romande fait des bénéfices
C'est comme, j'ai toujours pensé que le départ de Denner les commerciaux n'ont pas négociés en le conservant pour éviter que cela produise la boule de neige, Denner est une distribution nationale.
Leute werden entlassen von der Post aber gleichzeitig kauft die post Wälder im schwarzwald von edlen Herren mit millionen beträge um grüne punkte zu erhalten. Der wahnsinn muss aufhören damit schaden sie allen. Dazu kommt noch dass dieser Wald viel kranke Bäume hat. sicher haben die beamten die diese entscheidung machten noch viel dazu verdient für ihre eigenen taschen.
Die Kritik an Christian Levrat zielt völlig an der Sache vorbei. Nicht die Geschäftsleitung der Post ist Schuld am Stellenabbau, sondern die Stop-Werbung Kleber. Wenn diese verboten würden, würden keine Jobs abgebaut.
Entfesselte «Sozial»-Kapitalisten. Levrat ein typischer Vertreter dieser Spezies, die sich via Politik ohne fachliche Kompetenz an die Spitze eines Staats-Betriebs hieven und riesig abkassieren
Da trifft das Wort Gummihals den Kern. Jetzt hat der Wind halt gedreht….