Der Umbau des Filialnetzes der Post, hat nun grössere Auswirkungen auf die 5500 Mitarbeiter. Künftig werden sie in Teams organisiert und dann für mehrere Filialen eines Gebiets arbeiten, wie die Post heute mitteilt.
In vielen der momentan 1078 Filialen arbeiten ein Filialleiter und ein bis zwei Kundenberater. Neu werden pro Gebiet Teams mit rund 15 Kundenberater geschaffen – sie sind dann zuständig für unterschiedliche Poststellen, beraten Partner-Filialen und betreuen MyPost24-Automaten. «Der Kunde erwartet von unseren Mitarbeitenden zunehmend eine Gesamtsicht der Dienstleistungen der Region. Deshalb liegt der Fokus der Neuorganisation bei den individuellen Stärken der Mitarbeitenden vor Ort», sagt Postnetz-Chef Thomas Baur. Deshalb müsse man sich neu aufstellen.
Leiter müssen sich neu bewerben
Bei den Mitarbeitern sorgt die Umstellung offenbar für Verunsicherung: «Ich weiss, dass die Veränderung nicht allen leicht fallen wird. Viele fühlen sich in ‘ihrer’ Filiale zuhause», sagt Bauer. Ihm sei bewusst, dass diese Umstellung Zeit brauche.
Einschneidend ist die neue Organisation besonders für die Poststellenleiter, deren Zahl halbiert wird. Statt 700 Filialleiter gibt es künftig 350 Teamleiter. Vorgesehen sind ebenfalls Stellvertretungen, die Leitungsfunktionen beinhalten. Um für den Posten infrage zu kommen, müssen sich die Kaderleute neu bewerben. «Da bei der Führung der zukünftigen Teams umfassende Führungskompetenzen gefragt sind und Chancengleichheit gilt, werden sämtliche Führungspositionen sowie deren Stellvertretungen neu ausgeschrieben», heisst es in der Mitteilung.
Die Gewerkschaft Syndicom sieht die Reorganisation kritisch: «Die Pläne der Post werden noch zu grossen Diskussionen führen», schreibt sie in einer Mitteilung. Syndicom werde einen Anlass für die Angestellten durchführen, um das Projekt zu diskutieren. Die Gewerkschaft kritisiert, dass so die Poststellen, die den vollen Post-Service bieten, mit anderen Angeboten wie den MyPost24-Automaten vermengt würden. So werde eine Gleichwertigkeit vorgetäuscht, die nicht stimme.
(bsh)