Nach den Kreditkarten kündigt die Postfinance auch die Wertschriftendepots für Kunden mit Wohnsitz im Ausland. Betroffen von der Änderung sind auch Auslandschweizer, für die das Unterhalten von Bankbeziehungen mit der Schweiz ohnehin immer schwieriger wird.
Die Postfinance bestätigte am Montag einen entsprechenden Bericht der Zeitung «Tages-Anzeiger». Als Grund für die Änderung nennt sie zunehmende regulatorische Vorgaben, mit denen Schweizer Finanzinstitute im grenzüberschreitenden Geschäft mit Kunden im Ausland konfrontiert seien.
Höhere Anforderungen
Die regulatorischen Anforderungen hätten sich enorm verschärft, was den Aufwand in die Höhe getrieben habe, sagte Postfinance-Sprecher Johannes Möri auf Anfrage. Die Finma verpflichte Banken explizit, die regulatorischen Vorgaben im In- und Ausland zu beachten. Es gebe mehr als 200 Länder auf der Welt. Die Kosten für die Einhaltung der Vorgaben seien massiv gestiegen.
«Die Kunden bekommen ein Schreiben mit einer grundsätzlichen Kündigungsfrist von 30 Tagen», sagte Möri. Bereits seit 2010 konnten Kunden im Ausland keine neuen E-Tradingkonten mehr eröffnen, wie die Wertschriftendepots der Postfinance genannt werden. «Wir übernehmen die Transferkosten für den Übertragung der Wertschriften an eine andere Bank.»
Grundangebot bleibt
Die Nationalität der Kunden spiele keine Rolle, sagte Möri. Die Kündigung würden sowohl Auslandsschweizer als auch Ausländer erhalten, die jenseits der Grenze wohnen.
Vor gut einer Woche hatte die Postfinance bereits bestätigt, die Kreditkarten für Kunden mit Wohnsitz im Ausland abzuschaffen. Kein Thema sei es dagegen, Kunden im Ausland das Zahlungsverkehrskonto, die Postkarte oder E-Finance zu kündigen. «Diese werden wir weiterhin anbieten», sagte Möri.
(sda/mbü/hon)