Das Aufatmen in Italien war allgegenwärtig: Nach Jahren des Ausverkaufs italienischer Edelmodehäuser – nach Frankreich, in die USA, nach Qatar – holt Miuccia Prada die einst grosse italienische Marke Versace zurück in die Heimat. Zurück nach Mailand, wo sie – nach etlichen Jahren im US-Exil, in wenig erbaulicher Nachbarschaft zu Michael Kors – hingehört.

Unabhängig vom bestärkten Stolz der Italiener, doch noch eine Modegrossnation zu sein, muss man sich allerdings fragen: Ergibt der Deal Sinn? Wird er sich rechnen? Oder schwächt sich Prada mit Versace selbst? Immerhin ist es schon ein Vierteljahrhundert her, als sich die halbe Welt letztmals über eine Kreation von Versace den Mund zerrissen hat: Wir alle erinnern uns an den Auftritt von Jennifer Lopez bei den Grammys im Jahr 2000, an ihr enthüllendes, grünes Dschungelkleid. Es hat die Welt verändert: Wegen dieses Kleides liess Google die Bildersuche implementieren, die wir bis heute nutzen.

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