Die US-Regierung hat zehn Medikamente benannt, die Gegenstand der ersten Preisverhandlungen im Rahmen des «Inflation Reduction Act» sein werden. Darunter befindet sich auch das Herzmedikament Entresto des Schweizer Pharmakonzerns Novartis.
Die staatliche Gesundheitsversicherung Medicare hat dabei einige der am häufigsten verwendeten und teuersten Arzneimittel in den USA ins Visier genommen. Die erste Anhörung für Entresto wurde auf den 1. November angesetzt, wie das Center for Medicare & Medicaid Services (CMS) auf seiner Website mitteilte.
Neben Entresto will das CMS auch die Preise von Imbruvica, Stelara und Xarelto von J&J, Eliquis von Bristol-Myers Squibb, Januvia von Merck, Jardiance von Eli Lilly, Farxiga von AstraZeneca, Fiasp von Novo Nordisk und Enbrel von Amgen neu verhandeln.
Neue Preise ab 2026 in Kraft
Die betroffenen Unternehmen werden bis zum 1. August 2024 bis zu drei Verhandlungsgespräche mit dem CMS führen. Die dann ausgehandelten Preise sollen ab Januar 2026 in Kraft treten.
Vontobel-Analyst Stefan Schneider ist überrascht, dass ausgerechnet Entresto ins Visier der US-Behören geraten ist. Denn Novartis selber rechne damit, dass bereits ab Mitte 2025 die ersten Nachahmerpräparate für das Herzmittel auftauchen könnten. Entresto würde dann nicht mehr den Preisverhandlungen durch die CMS unterliegen, ergänzt Laurent Flamme von der ZKB.
Im Jahr 2022 hat Novartis mit Entresto in den USA einen Umsatz von 2,4 Milliarden Franken erwirtschaftet. Davon wurde laut Flamme rund die Hälfte über Medicare abgewickelt.
(awp/rul)