Das Chemieunternehmen Lonza bei Visp hat fast doppelt so viel Quecksilber in den Grossgrundkanal abgeleitet als bisher angenommen. So dürften zwischen 1930 und 1970 rund 50 und nicht 28 Tonnen Quecksilber in den Kanal geflossen sein, wie die Lonza in Visp bekannt gab.
«Die Lonza nimmt die Quecksilberthematik sehr ernst», sagte der Standortleiter Lonza Visp, Raoul Bayard. Er gab bekannt, dass die Lonza vor zwei Wochen eine interne Arbeitsgruppe auf die Beine gestellt hat, deren Analyse zeigt, dass das Unternehmen zwischen 1930 und 1970 insgesamt 350 Tonnen Quecksilber verwendet hat.
Unabhängige Firma beauftragt
Davon wurden 50 Tonnen in den Grossgrundkanal geleitet. Das sind deutlich mehr als die bisher vermuteten 28 Tonnen. Weitere 50 Tonnen Quecksilber gingen in die Atmosphäre, der Rest liegt auf Deponien im Wallis oder im Ausland (112 Tonnen) oder im Werk selber (71 Tonnen). 40 Tonnen wurden rezykliert und verkauft. Bei 27 Tonnen ist nicht klar, wohin sie gekommen sind.
Lonza gab weiter bekannt, dass sie im Sinne der Transparenz eine externe unabhängige Firma mit der Aufarbeitung der Quecksilberproblematik beauftragt hat. Damit soll gezeigt werden, dass die Lonza nichts zu verstecken habe, sagte Bayard.
(sda/vst)