Die Gruppe der Raiffeisenbanken ist vergangenes Jahr erneut stärker im Hypothekargeschäft gewachsen als alle anderen Bankengruppen. Das zeigt die aktuellste Bankenstatistik der Schweizerischen Nationalbank. Demnach haben die Raiffeisenbanken ihre im Inland vergebenen Hypothekarkredite 2018 um 4,35 Prozent auf 179,7 Milliarden Franken ausgeweitet. Das Plus beträgt 7,5 Milliarden Franken.
Raiffeisen liess damit nicht nur die anderen Bankengruppen hinter sich, sondern übertraf sogar noch das eigene Wachstum des Vorjahres. Damals wuchs das Hypothekarvolumen um 7,2 Milliarden Franken.
Ähnlich stark legten letztes Jahr nur die Kantonalbanken zu: Deren Hypovolumen stieg um 4,1 Prozent auf 371,8 Milliarden Franken. Die Grossbanken-Hypotheken wuchsen 1,1 Prozent auf 264,5 Milliarden Franken, bei den Regionalbanken betrug das Plus 2,8 Prozent auf 95,5 Milliarden Franken.
Retuschen zum Jahresende
Im Vergleich zu anderen Bankengruppen wuchsen die Raiffeisenbanken im Jahresverlauf sehr konstant. Lediglich im Dezember standen die Genossenschaftsbanker etwas auf die Bremse – wohl um die Bilanz zum Jahresende zu schonen. Damit scheint auch unter der neuen Führung von CEO Heinz Huber und Präsident Guy Lachapelle die alte, expansive Kreditpolitik fortgeschrieben zu werden.
Die Schweizer Banken blicken auf ein Jahrzehnt starken Hypothekarwachstums zurück. In den zehn Jahren seit Ende 2008 wuchsen die in der SNB-Statistik erfassten Hypothekarkredite der Schweizer Banken um die Hälfte an. Mit einem Plus von 84 Prozent wuchsen auch in dieser Zeit die Raiffeisengruppe am stärksten – vor den Kantonalbanken mit 62 Prozent, den Regionalbanken mit 51 Prozent und den Grossbanken mit 16 Prozent. Letztere stehen seit längerem stark auf der Bremse.
Am kommenden Freitag präsentiert das neue Raiffeisen-Führungsgespann erstmals die Zahlen der genossenschaftlichen Bankengruppe. Vor einem Jahr wurden diese noch vom mittlerweile abgetretenen CEO Patrik Gisel präsentiert.