Raiffeisen hat ihre Hypothekenausleihungen im ersten Halbjahr um 1,5 Prozent gesteigert. Damit wächst die Genossenschaftsbank im Kerngeschäft für ihre Verhältnisse unterdurchschnittlich: Letztes Jahr steigerte sie sich um 4,35 Prozent und wuchs damit von allen Anbietern am stärksten – sie gewann Markanteile hinzu. Der gesamte Schweizer Hypothekenmarkt vergrösserte sich um 3,6 Prozent.
Trotz des weniger starken Wachstums von Januar bis Juni: Mit einem Volumen ausstehender Kredite von neu 182,2 Milliarden Franken bleibt Raiffeisen klar die Nummer zwei im Markt nach den Kantonalbanken. Ihr Anteil betrug Ende Jahr 17,6 Prozent.
Einige dieser Kantonalbanken setzen im Gegensatz zu Raiffeisen weiter voll auf das Geschäft, wie ein Blick auf erste Haljahreszahlen zeigt: So vermeldet die Zuger Kantonalbank einen Zuwachs von 4,8 Prozent, bei der Walliser Kantonalbank beträgt das Plus 2,5 Prozent und bei der Obwaldner Kantonalbank 2,6 Prozent.
Die Marge schrumpft
Das Geschäft mit Hypotheken wirft für Banken wegen der tiefen Zinsen immer weniger ab. Einige Institute gewähren grossen Kunden in Ausnahmefällen sogar negative Zinsen, wie der «Tages-Anzeiger» kürzlich vermeldet hat.
Die neue Zurückhaltung von Raiffeisen bei der Immobilienfinanzierung könnte auch mit dem Führungswechsel zu tun haben: Seit Ende 2018 steht die Genossenschaftsbank unter Leitung von CEO Heinz Huber und Präsident Guy Lachapelle.
Die Finanzmarktaufsicht Finma hat zudem die Banken zu mehr Zurückhaltung im Hypothekengeschäft aufgefordert und einige Institute einer Sonderprüfung unterworfen – ob Raiffeisen dazu gehört, ist nicht bekannt.
(mbü)