Die Raiffeisen-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2020 den Gewinn in dem herausfordernden Umfeld um die Corona-Pandemie leicht verbessert. Im Hypothekargeschäft legte die genossenschaftlich organisierte Bankengruppe im vergangenen Jahr auf dem Niveau des Gesamtmarkts zu.
Der Gruppengewinn erhöhte sich im vergangenen Jahr um 3,1 Prozent auf 860,6 Millionen Franken, wie die Raiffeisen-Gruppe am Donnerstag mitteilte. Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Ergebnis verbesserte sich mit einem Plus von 4,1 Prozent auf 967,4 Millionen Franken etwas stärker. Zudem vermeldet die Gruppe rund 37'000 neue Kundinnen und Kunden - dies in allen Regionen der Schweiz.
Höhere Kommissionserträge
Insgesamt erwirtschaftete die Bankengruppe einen leicht höheren Gesamtertrag von 3,06 Milliarden Franken (VJ 3,05 Milliarden). Deutlich wuchsen die Erträge im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (+8,4 Prozent auf 451 Millionen), dies dank einem deutlichen Anstieg bei Vermögensverwaltungsmandaten, Fondsspardepots und Vorsorgefonds.
Im Zinsengeschäft konnte die Gruppe den Nettoerfolg um 1,9 Prozent auf 2,30 Milliarden Franken erhöhen. Die Bankengruppe bildete nach einer Prüfung der Firmenkundenportfolios im Hinblick auf die Corona-Pandemie erhöhte Wertberichtigungen auf einzelnen Kreditpositionen. Im Gegenzug wurden allerdings die Mitte Jahr vorsorglich gebildeten Reserven aufgelöst.
Verbessern konnte die Gruppe die Resultate auf der Kostenseite: Der Geschäftsaufwand bildete sich um 2,9 Prozent auf 1,82 Milliarden Franken zurück. Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich auf 59,4 von 61,3 Prozent.
Covid-19-Kredite
Im Hypothekargeschäft steigerte die Raiffeisen-Gruppe die Forderungen um 2,7 Prozent auf 190,3 Milliarden Franken. Der Marktanteil sei dabei mit 17,6 Prozent stabil geblieben, heisst es. Die Forderungen gegenüber Kunden stiegen mit einem Plus von 23 Prozent stark an - dies vor allem wegen Covid-19-Krediten im Rahmen des Programms des Bundes im Umfang von 1,8 Milliarden Franken.
Eine deutliche Zunahme verzeichnete Raiffeisen bei den verwalteten Kundenvermögen (AuM), die per Ende Jahr mit 224 Milliarden Franken um 8,1 Prozent über dem Vorjahreswert lagen. Zu verdanken war der Anstieg nicht zuletzt höheren Kundeneinlagen, aber auch das Depotvolumen stieg klar an.
Im laufenden Jahr will sich Raiffeisen auf die Umsetzung der Gruppenstrategie konzentrieren. Insgesamt erwartet die Bankengruppe einen soliden operativen Geschäftsgang. Im anhaltenden Tiefzinsumfeld dürften die Finanzierungskonditionen für Wohneigentum "sehr attraktiv" bleiben. Das Hypothekargeschäft werde sich - wenn überhaupt - nur leicht abschwächen.
(awp/mbü)