Der Verwaltungsrat der Raiffeisen Schweiz hat im Geschäftsjahr 2018 eine Gesamtentschädigung von 2,71 Millionen Franken bezogen. Das sind 5,7 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die drittgrösste Schweizer Bank begründet die Erhöhung im Geschäftsbericht unter anderem mit der hohen Frequenz an Verwaltungsrats- als auch Ausschusssitzungen sowie dem «intensiven Gremienaustausch».
Pascal Gantenbein erhielt 480'000 Franken
Auch die regulatorischen Vorgaben und strukturellen Veränderungen hätten die Gesamtsumme der Vergütungen steigen lassen. Die Affäre Vincenz hatte sowohl im Verwaltungsrat als auch in der Geschäftsleitung der Bank 2018 zu einem grundlegenden Umbau, Rücktritten, Neuwahlen und -besetzungen geführt.
Die höchste Einzelgesamtvergütung entfiel auf Pascal Gantenbein, den zeitweise als Verwaltungsratspräsident gierenden derzeitigen Vizepräsidenten. Der Betrag: 480'108 Franken.
Der seit November 2018 amtierende Verwaltungsratspräsident Guy Lachappelle erhielt rund 82'000 Franken. Sein Vorgänger Johannes Rüegg-Stürm kam 2017 auf eine Entschädigung von knapp 582'000 Franken.
IT-Leiter erhielt am meisten
Die Raiffeisen-Geschäftsleitung erhielt im Geschäftsjahr noch eine Gesamtentschädigung von 7,32 Millionen Franken, verglichen mit 11,0 Millionen im Vorjahr. Der höchste Betrag entfiel den Angaben zufolge auf den Leiter IT & Services, Rolf Olmesdahl: Es waren 1,54 Millionen Franken.
Das Geschäftsjahr 2018 war durch zahlreiche Personalwechsel geprägt. Im März 2018 hatte Verwaltungsratspräsident Johannes Rüegg-Stürm wegen der Affäre um das Geschäftsgebaren des früheren Raiffeisen-Chefs Pierin Vincenz seinen Hut nehmen müssen. Im November hatte Raiffeisen Schweiz den früheren BKB-CEO Lachappelle zum neuen Verwaltungsratspräsidenten gewählt. Ebenfalls im November war Bank-Chef Patrik Gisel von seinem Amt zurückgetreten.
(awp/tdr/mlo)