Der Hedge-Fund-Magnat Ray Dalio äussert sich schon seit einiger Zeit zu den Aussichten der Kryptowährungen. Klar ist: Er sympathisiert mit der Idee. Und zugleich wittert er enorme Gefahren.

In einem Gespräch mit dem Wirtschaftssender CNBC hielt der Gründer des Hedgefund-Konzerns Bridgewater Associates fest, dass Bitcoin als Investmentvehikel genutzt werden kann – solange es als Zahlungsmittel akzeptiert werde. Andererseits gab er aber zu bedenken: «Falls es am Ende des Tages wirklich erfolgreich wird, werden sie es killen und sie werden versuchen, es zu killen. Und ich denke, sie werden es killen, weil sie die Mittel haben, es zu tun.» 

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Mit «sie» meint Dalio die staatlichen Regulierungsbehörden. Dalio ist Co-Chief Investment Officer und Co-Vorsitzender des weltgrössten Hedgefonds mit einem Anlagevermögen von mehr als 100 Milliarden Dollar. 

An einem Treffen von Hedge-Fonds-Managern in New York verriet er, er selbst habe Kryptowährungen gekauft. Aber seine Bestände seien im Vergleich zu seinen Investitionen in Gold «klein» – und seine Goldbestände wiederum seien im Vergleich zu anderen Assets sehr gering.

Dalios Meinung nach wollen «Regierungen keine alternativen Währungen», aber Investoren möchten ihre Bestände diversifizieren. Kurz: Bitcoin erscheint hier als kleine Beimischung in einem grossen Portfolio-Mix. Und so widersprach Dalio auch Prognosen von Cathie Woods von Ark Invest: Sie behauptet, dass der Bitcoin in fünf Jahren 500'000 Dollar wert sein wird. Dalio dazu: «Das macht keinen Sinn». 

Woods Investmentfirma hat Pläne für einen börsengehandelten Bitcoin-Fonds vorgestellt, der allerdings noch von den Aufsichtsbehörden genehmigt werden muss, wie die «FT» berichtet

Dalio reagierte auch auf einen Kommentar von Gary Gensler, dem Chef der US-Börsenaufsicht SEC, der vom amerikanischen Kongress mehr Regulierungen fordert. Damit soll dem «Wilden Westen» der Kryptowährungen den Garaus gemacht werden. 

Fragwürdige Vermögenswerte

Letzte Woche warnte die SEC die börsenkotierte Krypto-Handelsplattform Coinbase, dass sie das Unternehmen verklagen werde, wenn es ein neues Kreditprodukt für digitale Vermögenswerte namens Lend einführen würde. Dort möchte Coinbase «US-Dollar Coins» verleihen, dabei soll eine Rendite von bis zu 4 Prozent möglich sein. 

Dieser Fall knüpft an die Debatte an, ob solche Produkte, die es den Nutzern ermöglichen sollen, Zinsen auf digitale Vermögenswerte zu erhalten, legal seien – und als Wertpapiere betrachtet werden zu können. In diesem Fall würde die Zuständigkeit wieder in den Bereich der Regulierungsbehörden fallen. 

(tdr)