Die Wiener Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft durchsuchte am Dienstag die Büros der Signa Holding GmbH, die Holdinggesellschaft des österreichischen Milliardärs René Benko. Das berichtete die Tageszeitung «Die Presse».

Die Staatsanwaltschaft bestätigte gegenüber «Bloomberg», dass sie im Rahmen von Ermittlungen wegen Bestechung und illegaler Parteienfinanzierung die Geschäftsräume von zwei Unternehmen durchsucht habe. Um welche Firmen es sich gehandelt hatte, gab die Behörde nicht bekannt. René Benko antwortete nicht auf eine Anfrage von «Bloomberg» für eine Stellungnahme.

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Im Anschluss an die Meldung fielen die Anleihen der Signa Development Selection AG auf den niedrigsten Stand ihrer Geschichte. Die 300 Millionen Euro schweren Bonds des Immobilienentwicklers mit Fälligkeit im Jahr 2026 stürzten am Dienstag um fast 3 Cent auf 55,7 Cent je Euro Nennwert ab, wie aus von Bloomberg zusammengestellten Handelsdaten hervorgeht.

Ibiza-Video als Auslöser

Die Razzia bei Signa ist Produkt einer umfassenderen Untersuchung rund um Thomas Schmid, den ehemaligen Chef der österreichischen Staatsholding Öbag und früheren Generaldirektor im Finanzministerium.

Schmid ist eine zentrale Figur in den Ermittlungen, die 2019 begannen und immer weitere Kreise ziehen. Ausgangspunkt war ein auf Ibiza gefilmtes Video des damaligen FPÖ-Vizekanzlers Heinz-Christian Strache, in dem dieser Regierungsaufträge für Parteispenden ankündigte.

In der weiteren Folge wurde Schmids Handy mit hunderttausenden Textnachrichten beschlagnahmt, die wiederum weitere Ermittlungen auslösten. Schmid hat nun der Staatsanwaltschaft zufolge Kronzeugenstatus beantragt.

Der frühere Bundeskanzler Sebastian Kurz trat letztes Jahr zurück, nachdem auch gegen ihn Ermittlungen aufgenommen wurden. Ihm wird vorgeworfen, er habe mit Hilfe von Steuergeldern in einer Boulevardzeitung gefälschte Meinungsumfragen platziert, die seinen Aufstieg zur Macht begünstigten. Kurz bestreitet jegliches Fehlverhalten.

(bloomberg/mth)