Am 12. Oktober öffnet die Frankfurter Buchmesse wieder ihre Tore. Sie ist der weltweit wichtigste Umschlagplatz für Verlagsrechte und -lizenzen und damit die bedeutendste Schnittstelle zwischen Autoren und Verlegern. 7500 Aussteller aus 111 Ländern, 10 000 akkreditierte Journalisten und 175 000 Fachbesucher von allen Kontinenten werden erwartet. Ein gigantischer Jahrmarkt der Literatur.

Dort spielen neben den Literaturagenten häufig sogenannte Scouts als Ideenlieferanten eine wichtige Rolle. Sie sind die literarischen Trüffelschweine, die bei Lektoren in New York, Los Angeles oder Madrid nach frisch eingekauften Manuskripten suchen, die sich für eine Übersetzung eignen. Anders als die Agenten werden sie von den Verlagen bezahlt, die sie mit der Suche beauftragen.

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Speed Dealing. Die Agenten und Scouts bevölkern in Frankfurt dieses Jahr eine eigene grosse Halle. 522 Agenten und Scouts haben sich registriert, 294 Agenturen sind vertreten. An mehr als 400 kleinen Tischen werden sich Agenten, Scouts, Verleger und Lektoren im Halbstundentakt zu Verhandlungsgesprächen treffen. In der Mehrzahl geht es ums Massengeschäft: ein paar Minuten für jeden Titel – wenn er die Einkäufer nicht sofort begeistert, fällt er durch.

Agentengeheimnisse. Gerne publizieren die Zürcher Literaturagenten ihre Autorennamen, über Geschäftszahlen freilich herrscht Grabesschweigen. Doch am Beispiel der Agentur Thomas Schlück, der wohl grössten in Deutschland, lassen sich einige Kennzahlen ablesen. Mit acht Agenten erzielte Schlück 2010 bei einem liquiden Vermögen von rund einer Million Euro einen Bilanzgewinn von 525 000 Euro und wies komfortable Rückstellungen in Höhe von einer Million aus.

Anders als Schlück haben die Zürcher Agenten eine höhere Dichte an prominenten Autoren im Angebot. Und so mehr in der Kasse.