Die sogenannte demografische Entwicklung mit immer weniger Nachwuchstechnikern reisst immer mehr Lücken in die Labors von Hightechfirmen sowie in Forschung und Entwicklung. Beim Kunststoffspezialisten Rehau mit Weltzentrale in Muri BE, 170 Standorten auf der ganzen Welt, gegen 15'000 Mitarbeitenden und mehr als drei Milliarden Franken Umsatz sind aktuell «weltweit rund 80 Positionen zu besetzen».
Jobst Wagner (53), VR-Präsident der Rehau Verwaltungszentrale und mit seinem Bruder Veit Wagner (48) Lenker des Familienunternehmens, sucht nun Auswege «mit ungewöhnlichen Massnahmen». In 50 Kinos, vornehmlich an Universitäts- oder Fachhochschulstandorten, lässt Rehau Stellenangebote per Werbespot auf die Leinwände bringen.
Der Kunststoffkonzern sucht dringend, weil die nächsten Werkseröffnungen fix terminiert sind. Nächstes Jahr wird zum Beispiel die Produktion im ungarischen Györ direkt neben dem Abnehmer Audi gestartet. Gleichzeitig wird das nordamerikanische Werk in Cullman, Alabama, aufgrund von Aufträgen für Daimler modernisiert und am grössten deutschen Automotive-Standort in Feuchtwangen ein Logistikzentrum für Stossstangen errichet.