Der Börsengang der Kaffee-Beteiligungen der deutschen Milliardärs-Familie Reimann soll einem Zeitungsbericht zufolge im kommenden Jahr bis zu drei Milliarden Euro einbringen. Die Reimann-Holding JAB wolle den weltweit zweitgrössten Kaffee-Röster Jacobs Douwe Egberts (JDE) mit Blick auf den Börsengang mit der amerikanischen Kaffeehauskette Peet's Coffee fusionieren, die ebenfalls zum Imperium der Familie gehört, berichtete die «Financial Times» am Dienstag unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen.

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Zusammen kommen sie auf rund sieben Milliarden Euro Umsatz. Der Löwenanteil davon entfällt auf Kaffeebohnen und Kapsel-Marken wie «Tassimo» und «Senseo». Die weltweite Nummer eins in dem Markt ist Nestlé. Geführt werden solle JDE Peet's von Peet's-Chef Casey Keller.

Einer der grössten Börsengänge Europas

Der Börsengang wäre mit einem Volumen von drei Milliarden Euro 2020 voraussichtlich einer der grössten in Europa. Wo er stattfinden soll, sei noch offen, JAB neige aber zu Amsterdam, der Heimat der niederländischen Traditionsmarke Douwe Egberts. JAB-Chef Peter Harf hatte Börsenpläne für Jacobs Douwe Egberts bereits im Februar für «die nächsten zwei bis drei Jahre» angekündigt. Auch das Restaurant-Geschäft um die Imbiss-Kette «Pret-a-manger» solle an die Börse gebracht werden, sagte er damals.

Die verschwiegene Familie Reimann gilt laut «Manager Magazin» mit einem Vermögen von 35 Milliarden Euro als reichste Deutschlands. Grundlage ihres Reichtums war der Ludwigshafener Chemiekonzern Benckiser. In den vergangenen Jahren hat sie sich aber auf die Konsumgüterbranche konzentriert.

Mondelez könnte aussteigen

Laut dem «FT»-Bericht will JAB mit dem Börsengang vor allem den Co-Investoren eine Möglichkeit zum Ausstieg geben, die die Beteiligungsfirma der Reimanns für ihre milliardenschweren Investitionspläne an Bord genommen hatte. Seit 2012 haben Staatsfonds, Stiftungen und andere reiche Familien dem Bericht zufolge rund zwölf Milliarden Euro in die JAB-Fonds gesteckt.

Der US-Konsumgüterkonzern Mondelez, der Jacobs 2015 an JAB verkauft hatte, könnte aussteigen. Er kommt laut «FT» auf 26 Prozent an der künftigen JDE Peet's. Im Kaffee-Geschäft halten die Reimanns auch 67 Prozent an der in New York börsennotierten Keurig Dr Pepper.

(reuters/mbü)