Vor zwei Wochen attackierten Maskierte in der spanischen Mittelmeer-Metropole Barcelona einen Touristen-Bus. Tage später schwappten die Anti-Touristen-Proteste auf die Ferieninsel Mallorca über.
Der Aufstand ist den Schweizer Reisebüro-Chefs nicht entgangen. Es ist auch ihre Klientel, die den Ärger unter den Einheimischen provoziert. «Wenn auf Mallorca oder in Barcelona ‹Tourist go home› an die Wände gesprayt wird, dann betrübt mich das natürlich. Das ist die Kehrseite des Spanien-Booms», sagt Thomas Stirnimann, CEO der Hotelplan Group, einem Migros-Tochterunternehmen.
12,5 Millionen Touristen in Mallorca
Stirnimann sagt: «Mallorca hat 12,5 Millionen Touristen. Das ist massiv. Die Insel versucht nun, höherklassiger zu werden. Aber das ist nicht so einfach.» Tui-Schweiz-CEO Martin Wittwer ist ein Kenner der Baleareninsel: «Ich habe eine Wohnung auf Mallorca und kann mir persönlich ein Bild der Lage machen», sagt er zu «SonntagsBlick».
Die Schweizer Reisebüro-Chefs geloben aber, die Situation ernst zu nehmen. «Reisen ist ein Menschenrecht», sagt Hotelplan-Chef Stirnimann. Er sei aber stolz darauf, nicht nur Massentourismus zu organisieren. Und rät, einmal abseits der Zentren zu reisen: «Wir haben auch viele Spezialitäten im Angebot und bieten Entdecker-Reisen und hochklassige Individualreisen an.»
(gku)