Die Rhätische Bahn hat es geschafft: Der längste Reisezug der Welt hat am Samstagnachmittag die 25 Kilometer lange Unesco Welterbstrecke in Graubünden erfolgreich gemeistert. Der Rekordzug war fast zwei Kilometer lang und wurde von sieben Lokführern gefahren.
Um 14.00 Uhr startete die 3000 Tonnen schwere Zugkomposition in Preda GR. Die Rekordversuchsfahrt führte über eine anspruchsvolle Bergstrecke bis nach Alvaneu GR. Der Zug überwand auf der 46-minütigen Fahrt auf der Unesco-Welterbestrecke Albula/Bernina knapp 800 Höhenmeter, passierte zwei Kehrtunnel sowie zwei weitere Schleifen und überquerte den berühmten Landwasserviadukt.
Er setzte sich aus 25 Triebzügen des Typs Capricorn zusammen. Die 100 Waggons addierten sich zu einer Länge von 1910 Metern. Die Rekordkomposition wurde von sieben Lokomotivführern gefahren. Zudem waren 21 Techniker an Bord. Um sicher am Ziel anzukommen, fuhr der längste Personenzug der Welt mit einer Geschwindigkeit von lediglich 30 bis 35 Kilometern pro Stunde.
Während einer halben Stunde durften 150 geladene Gäste mitfahren. In Bergün begaben sich diese dann auf ein Festgelände, auf dem rund 3000 Personen die Schlussetappe bis zum Landwasserviadukt via Livestream mitverfolgen konnten.
Unter den Gästen befinden sich Vertreter aus der Politik, wie der Bündner Regierungsrat Mario Cavigelli (Mitte) sowie National- und Ständeräte aus dem Bergkanton. Weiter finden sich Peter Spuhler, Konzernchef des Zugbauunternehmens Stadler Rail, der CEO von Siemens Schweiz, Gerd Scheller, und der Graubündner Kantonalbank-Chef Daniel Fust auf der Gästeliste.
Pioniertat
Anlass für den Weltrekordversuch ist das 175-Jahre-Jubiläum der Schweizer Bahnen, das dieses Jahr gefeiert wird. Die RhB wolle zum Jubiläum eine Pioniertat realisieren, liess sich der Direktor Renato Fasciati im Sommer 2022 in einer Mitteilung zitieren.
Damit soll der Tourismus gefördert werden. Nun will die RhB ihn im Guinness-Buch der Rekorde eintragen lassen.
Von 8 bis 22 Uhr blieb die Albulapassstrasse von La Punt bis Filisur wegen des Weltrekordversuchs gesperrt. Für die Bahnstrecke gilt ein Spezialfahrplan.
(SDA/hec)