Der Grosse Preis von Ungarn vom Wochenende zeigte zweierlei beim Schweizer Rennstall Sauber: Der Bolide ist weiterhin nicht konkurrenzfähig. Und die Verwirrungen um die als Erlösung gepriesenen Russen-Millionen nehmen weiter zu. 

Am GP-Wochenende sagte Sauber-CEO Monisha Kaltenborn am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: «Die Eigentümerstruktur des Teams wird sich nicht ändern.» Sie gedenke weiter als CEO von Sauber zu amten und auch eine Namensänderung des Rennstalls sei kein Thema.

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Peter Sauber und Monisha Kaltenborn halten die Mehrheit an Sauber.

«Ehrenpräsident» als Trost

Die «Sonntagszeitung» berichtete einen Tag darauf das Gegenteil: Die Russen wollten die Mehrheit am Rennstall - er soll sich in ein russisches Unternehmen verwandeln. Und Noch-Chefin Kaltenborn soll ein Co-CEO an die Seite gestellt werden. Peter Sauber darf danach noch als Ehrenpräsident amten - um das Gesicht zu wahren.

Das Blatt bezieht sich auf den Russen Jurij Pinter (63), der das Konzept für den Deal aufgezogen hatte. Pinter sitzt in Österreich in der Refca GmbH, in der Marijana Pinter (43) als alleiniger Gesellschafter auftritt und in der man auch auf Pavel Bogdanov (33) trifft.

Finanzgruppe mit Sitz in Maribor und Vaduz 

Der Einstieg der Russen sei auf höchster Ebene im Kreml abgesegnet worden. Die Refca-Gruppe («Russian-European Finance & Consulting Agency») mit Sitz im slowenischen Maribor gehört dem Staatsfonds für Entwicklung der Nord-Westlichen Russischen Föderation, - einer der drei neuen Investoren bei Sauber. In Vaduz gründete Jurij Pinter erst diesen März die Refca AG. Als Verwaltungsrat gewann er Iwan Josef Ackermann von der First Advisory Group.

Jurij und Marijana Pinter sind auch in der Imecon d.o.o. vertreten, die ebenfalls in Maribor ihr Domizil hat und in Österreich eine Zweigstelle gründete. Zweck der Imecon: «Projektentwicklung, Consulting».